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4. Feber 2013 / 09:25 Uhr

Töchterle hält Faymanns Studien(miss)erfolg geheim

Die österreichische Bevölkerung wird wohl auf eine “Selbstbeauskunftung” des amtierenden Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) warten müssen, wenn sie erfahren möchte, welchen Verlauf dessen Jus-Studium an der Universität Wien Anfang der achtziger Jahre genommen hat.  Regierungskollege Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) ist nämlich nicht bereit, über den Studienverlauf Faymanns Auskunft zu geben. Ein Zeitraum von rund sieben Jahren zwischen 1978 und 1985 bleibt somit weiterhin ein “Staatsgeheimnis” in Österreich.

Faymann könnte selbst Datenauszug über Studienverlauf beantragen

Wissenschaftsminister Töchterle verweist in einer Anfragebeantwortung der FPÖ-Abgeordneten Susanne Winter darauf, dass die IT-Applikation des Wissenschaftsministeriums aus “datenschutzrechtlichen Gründen” keine Datensätze zu den Namen der Studierenden enthalte. Daraus folgt, dass Faymann auf diesem Wege nicht auffindbar sei. Einen Ausweg hätte der Minister aber sehr wohl, um das Geheimnis zu lüften. Faymann könnte um “Selbstbeauskunftung” ansuchen, wie Töchterle ihm erklärt

Ein personenbezogener Datenbankauszug von Studienverläufen erfolgt nur, wenn sich Einzelpersonen unter Bekanntgabe der Matrikelnummer persönlich an das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung wenden. Aus diesem Grund ersuche ich um Verständnis, dass ich persönliche Daten nicht bekannt geben kann.

Bundeskanzler wird wohl weiter schweigen

Faymann, der sich ja auch geweigert hatte, vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss auszusagen, wird wohl auch zu diesem Thema schweigen. Dabei ist nicht nur sein Studium, sondern bereits seine Gymnasialkarriere ein “Mysterium” .Der Autor Ernst Hofbauer ist in seinem jüngsten Buch “Faymann – Der Kanzler im Zwielicht” der Frage nachgegangen, wie die Schullaufbahn des amtierenden SPÖ-Bundeskanzlers verlaufen ist. Recherchen des umtriebigen Publizisten brachten keinen Nachweis zutage, dass Faymann auch tatsächlich die Matura am Bundesrealgymnasium Henriettenplatz in Rudolfsheim-Fünfhaus absolviert hat. Die Jahresberichte der Jahre 1973 bis 1994 sind jedenfalls in der Nationalbibliothek durch eine Aktenvernichtungsaktion verschwunden. Vom Maturanten Faymann finden sich keine Spuren, Schule und Stadtschulrat blocken Recherchen ab.

Susanne Winter hofft dennoch auf ein Einlenken Faymanns: “Die Österreicherinnen und Österreicher müssen ihren Vertretern vertrauen können. Transparenz ist die erste Voraussetzung”, argumentiert sie, räumt aber ein, dass betretenes Schweigen gegebenenfalls auch als Antwort gewertet werden könne.

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