Ein Gericht in Saudi-Arabien hat einen islamistischen Prediger freigesprochen, der seine eigene Tochter vergewaltigt und ermordet hat. Der Geistliche Fayhan al-Ghamdi hegte den Verdacht, seine fünfjährige Tochter sei keine Jungfrau mehr. Daraufhin vergewaltigte er sie, brach ihr die Rippen und die Wirbelsäule und schlug ihr den Schädel ein.
50.000 Dollar Blutgeld und die Sache ist erledigt
Das mit dem Verbrechen befasste saudi-arabische Gericht ließ gegenüber dem Glaubensbruder Milde walten. Er wurde lediglich zu einer drei Monate dauernden Haft und einer Geldentschädigung verurteilt. Fayhan al-Ghamdi muss nun der Mutter seiner Tochter eine Entschädigung von rund 50.000 US-Dollar als sogenanntes “Blutgeld” bezahlen.
Saudi-arabische Menschenrechtsaktivisten fordern hingegen die Todesstrafe für die Bluttat des islamistischen Geistlichen. Damit haben sie jedoch kaum Aussicht auf Erfolg, denn nach den islamischen Gesetzen kann ein Vater, der seine Tochter tötet, nicht zum Tode verurteilt werden. Dies gilt auch für Ehemänner, die ihre Ehefrauen ermorden. Die Todesstrafe ist für ein solches “Familiendelikt” nicht vorgesehen.
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