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11. Feber 2013 / 21:49 Uhr

Häupl lässt Kirchenbesetzer im Rathaus reden

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) verliert zusehends seine Glaubwürdigkeit. Hat er sich noch vor wenigen Wochen in Interviews verärgert über die Proteste der Asylwerber vor und in der Votivkirche gezeigt, so ließ er nun einen der Kritisierten im Rathaus sprechen. Im Rahmen des Flüchtlingsballs appellierte Khan Adalat laut der Tageszeitung Die Presse an die Gäste: “Helft uns!”

Das Motto des Flüchtlingsballs, der zum 19. Mal zugunsten des Integrationshauses stattfand, gab dessen Geschäftsführerin Andrea Eraslan aus: “Wir rufen zur Solidarität mit Asylsuchenden auf und fordern eine verantwortungsvolle Flüchtlingspolitik.” Von Beginn an war klar, dass einer jener Asylwerber, die in der Votivkirche lagern und unter anderem ein Bleiberecht für alle(!) fordern, bei diesen Feierlichkeiten im Rathaus zu Wort kommen würde. Khan Adalat aus Afghanistan tat das dann auch mit dem Hilfeaufruf und unter Applaus der Ballgäste.

Asylwerber in die Herrengasse abschieben

Nicht nachvollziehbar war, warum Bürgermeister Michael Häupl, der noch vor kurzem gegen diese Gruppe gewettert hatte, einem dieser Asylwerber eine Bühne im Rathaus bot. Es drehe ihm den Magen um, weil die Betroffenen politisch missbraucht würden, sagte der SPÖ-Mann zuletzt. Häupl zeigte sich auch verärgert darüber, warum gerade in Wien protestiert werde – dem derzeit einzigen Bundesland, welches die Quote zur Versorgung von Asylwerbern erfülle. “Überall dort, wo die Unterbringungsquote nicht erfüllt wird, dort geht man nicht hin. Dort passiert nichts. Dort protestiert man nicht. In dem Bundesland, in der Stadt, wo man zu 140 Prozent diese Quote erfüllt, dort macht man eine Demonstration, dort besetzt man einen Park, dort besetzt man eine Kirche.” Wenn schon ein Camp, dann hätte man es in der Herrengasse, wo sich das Innenministerium befindet, machen sollen, spann Häupl Abschiebungsgedanken.

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