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28. Feber 2013 / 09:39 Uhr

Napolitano gibt Steinbrück nach Clown-Sager einen Korb

Für einen neuen Eklat sorgte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Schon in der Vergangenheit war er durch großzügige Einnahmen als Honorarvortragender und Kritiker eines zu bescheidenen Kanzlergehalts unangenehm aufgefallen. Nun suchte er sich die Außenpolitik als Fettnäpfchen aus, in das er prompt hineintappte. Eigentlich wollte sich Steinbrück als Kanzlerkandidat mit dem linken Staatspräsidenten Giorgio Napolitano im historischen Hotel Adlon in Berlin zu einem “Staatsmännergespräch” plus Abendessen verabreden. Dieser lehnte das bereits vereinbarte Treffen jedoch kurzfristig ab. Grund dafür ist die von Steinbrück geäußerte Kritik an den innenpolitischen Zuständen in Folge der geschlagenen Parlamentswahlen in Italien.

Steinbrück nannte Berlusconi und Grillo “Clowns”

Steinbrück litt offensichtlich außerordentlich unter dem Wahlausgang in Italien am 24. und 25. Februar. Anders ist es nicht zu erklären, dass er die beiden heimlichen Wahlsieger Silvio Berlusconi und Beppe Grillo als “Clowns” bezeichnete. Dabei vertreten die beiden unkonventionellen Politiker mehr als 50 Prozent der italienischen Wählerschaft. Dagegen sind die von der europäischen Linken und den Medien unterstützten Kandidaten Mario Monti bzw. Pier Luigi Bersani weit hinter ihren Erwartungen geblieben. Zwar konnte Bersani hauchdünn die Mehrheit im Abgeordnetenhaus erringen, im Senat sieht er sich aber zwei starken Blöcken von Berlusconi und Grillo gegenüber. Steinbrück konnte es sich deshalb offensichtlich nicht verkneifen, die Italiener zu kritisieren.

Napolitano meidet Steinbrück

Streinbrücks Kritik trägt nun Früchte – jedoch andere, als er sich erhofft hat. Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano, selbst ein Linker und Ex-Kommunist, meidet den deutschen SPD-Kanzlerkandidaten. Zu groß wäre das negative innenpolitische Signal, das ein solches Treffen auslösen könnte. Denn Napolitano könnte sehr bald dazu veranlasst werden, mit Berlusconi und Grillo an einem Tisch zu sitzen, um in Italien eine neue Regierung zu bilden. Und nach wahrscheinlichen Neuwahlen noch 2013 könnte einer der beiden “Clowns” sogar Ministerpräsident oder zumindest Minister sein. Auch die Italiener haben es gar nicht gern, wenn ihnen ein Roter aus Berlin Ratschläge erteilt.

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