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28. Feber 2013 / 12:17 Uhr

Ex-Bürgermeister von Thessaloniki erhielt lebenslang

Der christdemokratische Bürgermeister der griechischen Stadt Thessaloniki, Vassilis Papageorgopoulos, wurde von einem Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt. Grundlage ist die Veruntreuung von Geldern der Stadtverwaltung. Insgesamt sollen in den Jahren 1999 bis 2008 unter der Amtsführung Papageorgopoulos 18 Millionen Euro zur Seite geschafft worden sein. Papageorgopolous war Spitzenvertreter der bürgerlichen Regierungspartei Nea Dimokratia. Er selbst hält sich weiter für unschuldig und möchte das Urteil bekämpfen.

Steuereinnahmen und Rentenbeiträge an eigene Partei verschoben

Steuereinnahmen und Rentenbeiträge sollen an die Nea Dimokratia illegal verschoben worden sein. Neben dem Ex-Bürgermeister wurden auch sein Stellvertreter Michalis Lemousias und Thessalonikis Finanzverwalter zu lebenslanger Haft verurteilt. Unter der Aufsicht der drei Spitzenfunktionäre sind insgesamt 18 Millionen Euro über die Jahre aus den Kassen der Stadt in dunkle Kanäle geflossen sein. Operativ liefen die kriminellen Transaktionen über untergeordnete Beamte, die ebenfalls zum Teil langjährige Haftstrafen verbüßen müssen. Ein Teil des Geldes soll auch in den regionalen Parteiapparat der Christdemokraten geflossen sein.

Papageorgopoulos ist kein Einzelfall. Seit Jahrzehnten stand das politische System Griechenlands unter der Herrschaft der beiden Blöcke PASOK und Nea Dimokratia. Von der Staatsspitze in Athen bis in die kleinste Gemeinde waren Verwaltung, öffentliche Wirtschaft und Justiz zwischen Rot und Schwarz aufgeteilt. Viele Jahre blieben Justiz und Polizei untätig, da viele Behördenleiter selbst dem System angehören. Die derzeitige Regierung Samaras, die wieder aus den beiden Systemparteien besteht, tut sich bei der Auflösung des Korruptionssumpfes jedenfalls schwer.

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