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14. März 2013 / 05:00 Uhr

Kanadier ließen sich von Stronach nicht täuschen

Das Ergebnis der Landtagswahlen legt nahe, sich näher mit dem großen “Gewinner” zubeschäftigen. Nicht nur in Kärnten, auch in Niederösterreich gelang es der neu gegründeten Partei unter dem Namen “Team Stronach”, in den Landtag einzuziehen. Finanziert und angeführt wird die aus Abtrünnigen anderer Parteien zusammengesetzte Truppe von einem Mann, der im fernen Kanada zu Reichtum gekommen ist.

Bewegte Vergangenheit

Kanada erlebte 1965 durch den Auto-Pakt mit den USA einen enormen Industrieaufschwung. Dieser besagt, dass bei der Automobilherstellung eine gewisse Quote an Teilen aus Kanada verwendet werden muss. Zwei Jahre später fusionierte die von Frank Stronach gegründete Firma Multimac mit dem Magna-Konzern, dessen Vorstand Stronach wurde und im Laufe der Jahre zu einem der erfolgreichsten Unternehmen Nordamerikas machte. 1989 lenkte Stronach erstmals die Aufmerksamkeit der österreichischen Medien auf sich, indem er in Ebreichsdorf einen Vergnügungspark gründen wollte und damit scheiterte. Auch der Versuch, Anteile der Voest-Alpine zu übernehmen, wurde aufgrund von öffentlichen Protesten verhindert. Der Milliadär konzentrierte sich wieder auf Übersee.

Kanadier erteilten Stronach politische Abfuhr

1988 versuchte Stronach erstmals, in Kanadas Politik Einfluss zu gewinnen, indem er für die Liberale Partei in dem kleinen Wahlkreis York kandidierte und sie auch finanziell unterstütze. Dominiert war diese Wahl von der Frage, ob Kanada ein Freihandelsabkommen mit den USA schließen sollte, was die Konservative Partei befürwortete. Die Liberalen lehnte dieses Abkommen ab und velor die Wahl. Dem Austro-Kanadier wurde die erste politische Absage erteilt.

In kanadischen Medien wurde Stronach schon in den achtziger Jahren kritisch beäugt, vor allem wegen der später auch in Österreich üblichen Einstellung von ehemaligen Politikern, denen er hohe Positionen im Magna-Konzern einräumte und deren Einfluss auf politischer und wirtschaftlicher Ebene der Unternehmer im Gegenzug zu nutzen wusste.

“Flat Tax” als altbekanntes Ziel

Knapp 25 Jahtre nachdem er in seiner Wahlheimat Ontario mit dem Slogan “let s be Frank” nicht landen konnte, versucht sich Stronach nun in seiner zweiten rot-weiß-rot beflaggten Heimat, um hier seit 2012 mit neuen, aber auch altbekannten Ansagen zu punkten. Schon 1988 setzte er sich für einen einheitlichen Steuersatz zugunsten der Besserverdiener ein. Ob sich damit hierzulande der große Erfolg einstellen wird, bleibt bis zu den Nationalratswahlen im Herbst abzuwarten. 

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