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24. März 2013 / 08:58 Uhr

Taxilenker solidarisiert sich mit gewaltbereiten Demonstranten

Wiener Taxis genießen einen schlechten Ruf. In einer europaweiten Studie wurden insbesondere teure Umwege, verweigerte Fahrten und schlechte Englischkenntnisse kritisiert. Auch bei einem von der Wiener Taxiinnung beauftragten Test schnitten die Taxis schlecht ab. Rund ein Drittel der Fahrten wurde von den Testpersonen beanstandet. Doch was Herr P. am 1. Februar dieses Jahres erleben sollte, stellt wohl alles in den Schatten.

An diesem Tag  wollte Herr P. den Wiener Akademikerball in der Hofburg besuchen. Gewarnt durch Übergriffe gewaltbereiter Demonstranten im Vorjahr, bestieg er mit seiner weiblichen Begleitung ein Taxi, um sicher und unbeschadet die Tanzveranstaltung zu erreichen. Wenn er gewusst hätte, was er sich auf dieser Fahrt bieten lassen muss, hätte er das wohl unterlassen.

Lady, wo ist ihr Problem?

Schon aus dem Vorjahr wusste Herr P., dass linke Gewalttäter die Türen unversperrter Taxis aufrissen und die Fahrgäste attackierten. Daher bat er den Lenker, vorsorglich die Türen von innen zu verriegeln, was dieser jedoch ablehnte, weil das angeblich nicht möglich sei. Die ängstliche Reaktion von Herrn P.s Begleiterin auf aggressive Demonstranten sorgte forthin nur für Belustigung des Taxilenkers. “Lady wo ist ihr Problem? Sie müssen ja nicht dorthin gehen. Machen sie sich halt einen schönen Abend. Ich kenne ein paar gute Lokale,” bekamen die Fahrgäste zu hören. In der Folge hielt er sich nicht an die Routenanweisung der Polizei und landete in einer Gruppe von Demonstranten, die das Auto umringten. Um mit einer Demonstrantin zu plaudern, öffnete er auch noch das Fenster. Welch besonderem Exemplar von Taxilenker Herr P. in die Hände gefallen war, dämmerte ihm spätestens, als der Fahrer im Gespräch mit seiner Zentrale meinte, seine Fahrgäste hätten es verdient, von den Demonstranten geschlagen zu werden und am liebsten ließe er sie aussteigen. Auf der folgenden Irrfahrt musste sich Herr P. diverse weitere Provokationen gefallen lassen. Endlich am Ziel angekommen und durch die unnotwendige Irrfahrt den doppelten Fahrpreis entrichtend, kündigte Herr P. an, sich über das indiskutable Benehmen des Fahrers zu beschweren. Doch auch das brachte ihm zum Abschied nur ein hämisches Lachen ein. Der Taxilenker verabschiedete sich mit der Bemerkung, dass P. doch froh sein sollte, endlich mit den anderen Nazis tanzen zu gehen. Angesichts dieses Fahrers grenzte es tatsächlich an ein Wunder, dass Herr P. und seine Begleitung ihren Zielort letztendlich unbeschadet erreicht hatten.

Beschwerde bei der Taxi-Innung

Empört darüber, was er an diesem Abend erleben musste, berichtete P. der Taxiinnung von diesem Vorfall. Dort ging man der Sache zwar nach, entschuldigte sich für das Verhalten des Taxilenkers und teilte mit, dass der betreffende Fahrer ermahnt, belehrt und auf sein unangebrachtes Verhalten hingewiesen wurde. Für einen Entzug der Taxilizenz oder eine Entlassung scheinen allerdings auch derartige Entgleisungen Fahrgästen gegenüber nicht schlimm genug zu sein.

Fotos von den Auschreitungen gegen den Wiener Akademikerball

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