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28. März 2013 / 09:00 Uhr

Zypriotische Kunden wollen Banken stürmen

Zypern hat sich auf den am 28. März 2013 erwarteten Ansturm der Sparer und Anleger nach der Wiedereröffnung der Bankinstitute vorbereitet. Unter dem Vorsitz des Notenbankchefs Panikos Demetriades haben sich Regierung und Banken darauf geeinigt, dass das Abhebungslimit auf 300 Euro täglich beschränkt wird. Damit möchte man ein Leerräumen der Spar- und Anlegerkonten verhindern bzw. hinauszögern. Dennoch ist die Angst groß: Die EZB lieferte vorsorglich die unglaubliche Summe von 5 Millarden Euro Bargeld nach Nikosia.

Seit dem 16. März können die Zyprioten lediglich über die Bankomaten Bargeld abheben. Viele Girokonten sollen bereits leer sein, auf gebundene Spareinlagen oder Barmittel in Schließfächern konnten die Zyprioten knapp zwei Wochen nicht zugreifen. Inzwischen wurden auch die Bankvorstände der Bank of Cyprus und Laiki-Bank entlassen.

Großanleger und griechische Kunden “richten es sich”

Vom 100-Euro-Limit unbeeindruckt sollen bereits seit Montag hinter den Kulissen große Transaktionen von zypriotischen Geldinstituten ins Ausland erfolgen. Offensichtlich können es sich Großanleger, die der Zwangsabgabe für Veranlagungsbeträge von über 100.000 Euro entkommen wollen, richten.

Bei Filialen zyprischer Banken in Griechenland kam es am Mittwoch bereits zu einem Ansturm der Anleger. Die griechische Piräus-Bank hatte Niederlassungen der drei zyprischen Großbanken Bank of Cyprus, Laiki und Hellenic Bank übernommen. Den griechischen Kunden dieser Banken sollen laut Athener Regierung die in Zypern geltenden Zwangsmaßnahmen erspart bleiben. Dies könnte zu neuen Schlupflöchern für die Kapitalflucht führen.

Cyprus-Bankchef Yiannis Kypri wurde abgesetzt

Zwischenzeitlich soll der Chef der Bank of Cyprus, Yiannis Kypri, durch den zypriotischen Notenbankpräsidenten Panikos Demetriades ersetzt worden sein. Auch der Chef der Laiki-Bank wurde demnach entlassen. Die Absetzung der beiden Bankchefs soll über Druck der internationalen Geldgeber von IWF, EU und EZB erfolgt sein, die das Vertrauen in das bisherige Bankmanagement verloren haben.

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