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Harald Mahrer, WKO

Nicht einmal mehr die eigenen Funktionäre verstehen die Corona-Politik der schwarz-grünen Regierung. WKO-Chef Mahrer spricht gar von “Schnapsideen”.

28. Jänner 2022 / 11:35 Uhr

„Einsperr-Terror“: Breitseite von WKO-Chef und ÖVP-Abgeordnetem gegen Corona-Politik der eigenen Partei

Ungewöhnlich scharf üben prominente ÖVP-Funktionäre Kritik an der Corona-Politik ihrer eigenen Partei. WKO-Präsident Harald Mahrer spricht von „Kontroll- und Einsperrterror“, ÖVP-Nationalratsabgeordneter Franz Hörl bezeichnete in einer Aussendung das „überbordende politische Krisenmanagement“ als „Ohrfeige“ für den Tourismus.
Sperrstunde ist “Schnapsidee”
„Diese Corona-Maßnahmen versteht kein Mensch mehr“, schrieb gestern, Donnerstag, der Heute-Chefredakteur. Mit dieser Meinung dürfte er nicht alleine dastehen. Sogar in der ÖVP rumort es gewaltig. Die „Schnapsidee“ der Sperrstunde um 22.00 Uhr sei zu überdenken, sagte Mahrer im Gepräch mit der APA. Wäre ein so frühes Schließen der Gastronomie und von Veranstaltungen ein “geniales Instrumentarium”, dann hätten das wohl auch andere Länder eingeführt. “Aber wir sind da anscheinend die Einzigen, die zum Kontroll- und Einsperr-Terror neigen”, so Mahrer.
“Kontrollwahn” im Handel
Auch dem „Kontrollwahn“ im Handel kann Mahrer nichts abgewinnen. Er rechnete vor, dass beim Tragen einer FFP2-Maske die Ansteckungsgefahr in den Geschäften laut einer Max-Planck-Studie nur bei 0,1 Prozent liegen würde. Mahrer zweifelt auch an der Verfassungsmäßigkeit der Maßnahme, Impffreien das Einkaufen zu verbieten.
Gültigkeit der Corona-Impfung “ruckizucki” verkürzt
Besonders sauer stößt Mahrer die verkürzte Gültigkeit der zweiten Corona-Impfung für den „2G“-Nachweis von nur noch sechs, statt früher neun Monaten auf. Dass diese Maßnahme “ruckizucki” knapp vor Beginn der Semester-Ferienwoche eingeführt werde, ärgert auch ÖVP-Nationalratsabgeordneten und Obmann des Fachverbandes Seilbahnen in der Wirtschaftskammer, Franz Hörl.
Hörl verfasste deshalb einen offenen Brief an den grünen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, in dem er fordert, „die geplante Verkürzung der Gültigkeitsdauer des ‘grünen Passes’ für unseren Bereich zu überdenken, diese jedoch zumindest um einen Monat nach hinten zu verschieben“.
Drastischer Standortnachteil
Für die heimischen Seilbahnbetriebe stelle die ab 1. Februar in Kraft tretende Verkürzung der Gültigkeit des “grünen Passes” eine massive Belastung dar, der gesamte Wintertourismus in Österreich würde darunter leiden. Aufgrund der strengeren Corona-Regeln gebe es bereits einen drastischen Standortnachteil gegenüber den Skiregionen in Nachbarländern und somit gegenüber den größten Mitbewerbern am europäischen Markt, schreibt Hörl an Mückstein.

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