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Mit Susanne Brandsteidl übernimmt eine SPÖ-Freundin die Koordination des Beethoven-Jahres 2020. Bezahlt wird der Posten von der Wien-Holding.

12. November 2019 / 15:31 Uhr

Tochter aus Elysium. Eine Glosse zur Ernennung von Susanne Brandsteidl zur Koordinatorin des Beethoven-Jahres 2020

„Mit Frau Dr. Brandsteidl widmet sich dem für Wien so wichtigen Gedenkjahr eine Persönlichkeit, die sowohl fachlich als auch organisatorisch hervorragend dafür geeignet ist“

Gastkommentar von Markus Vorzellner

Also sprach Andreas Mailath-Pokorny, dessen fachliche Kompetenz zwar nur bedingt mit seiner Körpergröße mitzuhalten vermag, der aber, in sozialistischer Betrachtungsweise, als einer der bedeutendsten Ex-Kulturstadträte aller Zeiten angesehen werden kann – wenn nicht sogar als der größte!

Fragwürdige Qualifikation der Beethoven-Jahr-Koordinatorin

Er verkündete die Eloge über eine ehemalige Lehrerin, ehemalige Stadtschulratspräsidentin und ehemalige geplante Leiterin einer dann doch wieder verworfenen „Abteilung für Grundlagenforschung“ (was immer das hätte sein sollen) im sogenannten Bildungsministerium. Wieso all diese Ämter des Versagens einerseits und Nicht-Antretens andererseits zum Beethoven-Expertentum führen können, bleibt freilich so manchem sozialistisch Uneingeweihten doch eher rätselhaft. Dieses Rätsel wird sich aber im Folgenden rasch und unkompliziert lösen lassen.

So scheint es unter den aufstrebenden Musikmanagern und -innen sowie unter den promovierten Musikologen wie auch -innen wohl niemanden zu geben, der dieses Amt mit ähnlicher Hervorragendheit auszufüllen vermag. Der Violinschlüssel, der früher wenigstens noch mit Hammer und Sichel auf selbem Niveau zu konkurrieren hatte, hat nunmehr dem Nadelstreifanzug des Vranitzky’schen Erbes zu weichen – wobei hier, deutlich sei’s gesagt, nicht der Komponist Paul Vranitzky (Wranitzky), der von 1756 bis 1808 lebte, gemeint ist!

Woher aber kommt denn nun die umwerfende und hervorragende Kompetenz für all diese Sachverhalte und Zusammenhänge? Diese findet sich in dem allumfassenden Lehrbuch dieser Spezies, die man gemeinhin Sozialisten nennt. Deren Publikation erschließt als okzidentales Sesam-öffne-Dich gemeinhin alle Möglichkeiten und vollbringt sogar das Wunder der Metamorphose von der Versagerin zur Beethoven-Expertin. Schwer wie Blei liegt dieses Büchlein auf dem Gewissen so mancher Sozialisten, die es nichtsdestotrotz fleißig anwenden. Aus diesem Grunde haben sie dessen chemische Abkürzung Pb (Plumbum) zur Chiffre ihrer Bibel gemacht, welche mit bürgerlichem Namen Rotes Partei-Buch genannt wird.

Ein Schelm ist nun, wer denkt, dass diese alles bewirkende Sozialisten-Bibel obendrein dem Beethovenschen „Seid umschlungen, Millionen“ das Wort redet.

So kann man dem Umstand dieser Ernennung nur mit beißender Ironie begegnen. Ansonsten bliebe, neben permanentem Kopfschütteln, nur, Florestans erste Worte aus Beethovens “Fidelio” zu zitieren:

Gott, welch Dunkel hier!

Markus Vorzellner lebt als Pianist (Schwerpunkt Kammermusik und Liedbegleitung), Musikpublizist und Pädagoge in Wien.

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