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5. April 2013 / 15:00 Uhr

Oberösterreichische Sparkasse zweifelt Einlagensicherung an

Als erstes österreichisches Bankinstitut zweifelt offensichtlich die Oberösterreichische Sparkasse die Einlagensicherung bis zu einem Betrag von 100.000 Euro an. Der amtierende Generaldirektor Markus Limberger will “darüber nachdenken”, ob nicht auch unter der aktuellen Grenze von 100.000 Euro ein “Selbstbehalt” der Sparer bei einem “Konkursfall” einer Bank sinnvoll wäre. Limberger schwebt eine Senkung der bisher geltenden Einlagensicherung auf 20.000 Euro, also um stolze um 80 Prozent vor. Ab diesem Betrag soll es einen fünfprozentigen Selbstbehalt geben, was in Summe einen Verlust von bis zu 4.000 Euro pro Sparer gegenüber der aktuellen Situation bedeuten würde.

Selbstbehalt als “Abschreckungseffekt” für heimische Sparer

Die OÖ Sparkasse und ihr Generaldirektor sehen diesen Beitrag als “Abschreckungseffekt” für heimische Sparer. Damit solle verhindert werden, dass diese zu ausländischen bzw. bonitätsschwachen Bank- und Finanzinstituten gehen, die mit attraktiven Zinsen werben, und ihr Risiko durch die Einlagengarantie absichern. Dem stellen die Oberösterreicher ihre Sparkasse als “verwurzelte” Alternative gegenüber, wo das Geld sicher sei.

Aktuell wird sich aber nichts ändern, da die Europäische Union vorerst an der 2008 eigenführten Einlagensicherung bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Bank und Kunde festhält. Durch die Diskussion um Zwangsabgaben und eine Aufweichung des Prinzips der sicheren Bankeinlagen im Zuge der Finanzkrise in Zypern ist aber auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten eine Änderung nach unten grundsätzlich möglich. Zuletzt hatten der niederländische Finanzminister und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sowie sein Landsmann und EZB-Ratsmitglied Klaas Knot ein Heranziehen der Sparer und Anleger bei zukünftigen Bankensanierungen in der Europäischen Union befürwortet.

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