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SPD

7. April 2013 / 22:00 Uhr

Steinbrück für getrennten Schulsport für Muslime

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück nimmt in seinem Wahlkampf Rücksicht auf den Islam und erntet mit seiner Aussage, einen getrennten Turnunterricht für Muslime einführen zu wollen, scharfe Kritik von seinen politischen Widersachern. Außerdem sinken seine Umfragewerte auf ein historisches Tief. Seit 2005 gab es für ihn keine niedrigere Zustimmung mehr als jetzt.

Wie die Bild-Zeitung berichtet, erzählte bei einer “Klartext”-Veranstaltung am Mittwochabend in Berlin ein Schüler Steinbrück von einem muslimischen Vater, der sich gegen gemeinsamen Sportunterricht seiner Tochter mit Jungen gewehrt hatte. Darauf der SPD-Kanzlerkandidat: “Wenn die Schulen es einrichten können, sollten sie da Rücksicht auf die religiösen Gefühle nehmen und getrennten Sportunterricht anbieten.”

“Wer Jungen und Mädchen trennt, der spaltet die Gesellschaft”

Mit dieser Aussage forderte Steinbrück regelrecht seine politischen Konkurrenten zu Stellungnahmen heraus. Der FDP-Innenpolitiker Serkan Tören zu Bild: “Wer Jungen und Mädchen trennt, der spaltet die Gesellschaft. Getrennter Unterricht ist auch ein ganz falsches Signal für die Integration von Muslimen in Deutschland.” Auch Berlins langjährige Ausländerbeauftragte Barbara John (CDU) widerspricht Steinbrück: “Die Diskussion über eine Trennung ist von gestern. Von getrenntem Sportunterricht halte ich gar nichts. Kinder und Eltern müssen sich daran gewöhnen, dass die Geschlechter bei uns gemeinsam aufwachsen und gleichberechtigt leben.”

Steinbrücks Rücksicht auf den Islam bei seiner Wahlkampftour hat dem SPD-Kanzlerkandidaten keine zusätzlichen Sympathien eingebracht. Im neuen ARD-“Deutschlandtrend” zeigen sich nur noch 32 Prozent der Deutschen mit seiner politischen Arbeit zufrieden. Das ist die niedrigste Zustimmung seit Mai 2005 und damit seit seinem Wechsel in die Bundespolitik.

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