Um an die Verbrechen des türkischen Volkes an den Armeniern zu erinnern, wollte die Schweizer Stadt Bern eine Gedenkstätte errichten: An Laternenpfählen sollen Tränen aus Stahl angebracht werden, die an die armenischen Opfer des Genozids erinnern. Dies nützt die Türkei als erneute Gelegenheit, daran zu erinnern, dass es ihr international nicht um Kooperation, sondern um Machtausübung geht.
Denn schon als vor zwei Jahren die Pläne bekannt wurden, meldeten sich die Türken sofort beim Schweizer Amt für auswärtige Angelegenheiten, um gegen das geplante Denkmal Protest einzulegen. Als nun kürzlich ein Platz neben dem UNO-Sitz als konkreter Standpunkt auserkoren wurde, platze den Türken erst recht der Kragen: Das Mahnmal sei ein “Ausdruck von Hass”, wird die türkische Botschaft in der NZZ zitiert, man habe bereits bei der UNO interveniert.
Wer den Völkermord erwähnt, ist Ziel von Hass und Beleidigungen
Jedes Land, das vom Völkermord an den Armeniern spricht, wird ins Visier der Türken genommen und mit Schimpftiraden belegt: So sieht offenbar die türkische Version von Freiheit und Toleranz aus, wenn es um die Million toter Armenier geht. Bei dem Prozess um acht mutmaßlich von der Oranisation “NSU” ermordete Türken schreit die Türkei jedoch am lautesten, wenn es darum geht, Gerechtigkeit und Aufklärung zu fordern und sogar den deutschen Rechtsstaat zu unterjochen.
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