Immer enger wird es für den Bankensektor in Spanien. Aktuell sollen die spanischen Banken und Finanzinstitute bereits auf “faulen Krediten” in der Höhe von 200 Milliarden Euro sitzen. Im April bzw. Mai 2013 sind die ausfallsgefährdeten Kredite in den Bilanzen der spanischen Banken auf 10,9 Prozent der gesamten Ausleihungen gestiegen. Vergebene Kredite können von den Schuldnern einfach nicht mehr zurückbezahlt werden. Durch Rezession, hohe Arbeitslosigkeit und hohe Staatsverschuldung befindet sich Spanien genauso wie die anderen EU-Südstaaten Griechenland, Portugal und Italien in einer ökonomischen Todesspirale.
Allein Spaniens Staatsverschuldung ist auf 923 Milliarden Euro angewachsen und hat somit 88,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreicht. Die Neuverschuldung ist gegenüber dem Vorjahr um mehr als 19 Prozent gestiegen. Bei der Ratingagentur Fitch droht deshalb eine Herabstufung auf “Ramsch-Niveau”.
Neue “Hebelung” des ESM soll spanische Banken retten
Bereits in der Vergangenheit sind viele Euro-Milliarden in die Rettung des spanischen Bankensektors geflossen. In der EU-Kommission, der EZB und dem IWF wird bereits darüber beraten, dass für Spanien schon bald ein umfassendes Bailout-Programm notwendig sein wird. Allein kann dies der ESM in seiner aktuellen Form jedoch nicht mehr bewältigen. So müssten für eine akute Bankenrettung durch die EU mindestens 50 bis 70 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Das Eigenkapital des ESM beträgt jedoch nur 80 Milliarden Euro. Über die Konstruktion einer Tochtergesellschaft möchte man nun zusätzliches Haftungskapital generieren. Am Ende sollen wieder die europäischen Steuerzahler, und hier natürlich bevorzugt die aus den Nettozahler-Ländern Deutschland und Österreich, die Zeche bezahlen.
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