In vielen EU-Ländern, vor allem in den EU-Südstaaten, liegt die Jugendarbeitslosigkeit bereits bei über 25 Prozent. Arbeitsmarktexperten wollen nun mit einem mehr als sechs Milliarden Euro schweren Maßnahmenpaket die Joblosigkeit der jungen Generation bekämpfen. Wo dieses Geld allerdings herkommen soll, ist fraglich. Die Budgetverhandlungen zwischen EU-Kommission, Mitgliedsstaaten und EU-Parlament für die Periode 2014 bis 2020 ziehen sich weiter hin.
Selbst wenn dieses Geld tatsächlichen fließen sollte, ist fraglich, ob es mittel- und langfristig eine Trendwende herbeiführen kann. Vor allem die soziale Sprengkraft der Jugendarbeitslosigkeit könnte zu einer Eskalation bei gesellschaftspolitischen Konflikten führen, befürchten Experten wie Massimiliano Mascherini von der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in Dublin
Soziale Unruhen wegen Jugendarbeitslosigkeit in der EU befürchtet
Mascherini warnt in einem Interview mit der Deutschen Welle: “Soziale Unruhen durch Jugendarbeitslosigkeit sind ein Aspekt, den unsere Politiker bedenken sollten.” Die Patentformel vieler europäischer Politiker, einfach Arbeitsmigrationsströme von den EU-Südstaaten in den Norden der EU zu forcieren, kann der Experte nicht nachvollziehen. Es helfe wenig, jungen Griechen, Italienern oder Spaniern zu raten, einfach nach Deutschland auszuwandern. Hingegen sei es sinnvoll, Binnenwanderungen innerhalb dieser Staaten zu unterstützen, etwa von Andalusien ins Baskenland oder vom Süden in den Norden Italiens.
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