Der syrische Bürgerkrieg wird immer mehr zum Experimentierfeld für europäische Salafisten, allen voran solchen aus der BRD. Die deutsche Polizei und der Verfassungsschutz rechnen, dass aktuell bis zu 60 Salafisten aus Deutschland im “Kampf-Urlaub” in Syrien eingesetzt sind. Weitere zwei Dutzend sollen bereits auf ihren baldigen Einsatz warten. Offiziell wird von Muslim-Organisationen betont, dass es sich bei Aufenthalten in Syrien um einen “humanitären Einsatz” ihrer Glaubensbrüder handle.
Unter diesen humanitären Helfern tummeln sich prominente Exponenten der deutschen Salafistenszene. Fundamentalistische Kader aus dem Rheinland verteilen Medikamenten-Spenden und besuchen Krankenhäuser, Salafisten aus Berlin beteiligen sich an der Müllentsorgung im Hinterland des Bürgerkriegs. Wenn man näher recherchiert, stößt man aber auch auf Bilder und Videos, auf denen europäische und bundesdeutsche Muslime uniformiert als “Glaubenskämpfer” zu entdecken sind.
Berliner Rapper als militanter Islamist in Syrien
Ein Beispiel solcher fanatisierten Islamisten mit Heimat Deutschland präsentierte jetzt die Tageszeitung Welt. Sie berichtete über die Wandlung des Berliner Rappers Deso Dogg zum Salafisten. Der Halb-Ghanese hatte sich dem Islam zugewandt und wurde zum Salafisten Abu Talha. Statt Raps produziert er nun islamistische Kampflieder, soll sich an gewaltsamen Ausschreitungen beteiligt haben und zum Heiligen Krieg aufgerufen haben. Seit Frühsommer 2012 ist er im Nahen Osten und reiste über Libyen und Ägypten nach Syrien ein. Auf Facebook postete er vor kurzem ein Syrien-Foto, das ihn mit einem Sturmgewehr abbildet.
Der deutsche Verfassungsschutz befürchtet nun, dass ein Großteil der Syrien-Kämpfer nach Beendigung ihres Einsatzes wieder nach Deutschland zurückkehren will. Als gut ausgebildete Kämpfer, ideologisch verblendet und mit Einsatzerfahrung in einem Bürgerkrieg stellen diese Menschen für die Zukunft ein enormes terroristisches Gefahrenpotential dar.
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