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30. Juni 2013 / 21:52 Uhr

Streng vertraulich: Staatsaffäre Natascha Kampusch

Neue Nahrung erhalten die Zweifel über Tathergang und Aufklärung des Falles Natascha Kampusch. Nach Sonderkommissionen, Evaluierungsgremien und einem geheimen Unterausschuss im Parlament haben zwei engagierte Journalisten, die auf die politisch eingefärbte Medienlandschaft in Österreich nicht Rücksicht nehmen müssen, Hand an die Causa Kampusch gelegt.

Die beiden bundesdeutschen Autoren Guido Grandt und Udo Schulze widmen sich in ihrem neuen Faktenbuch “Staatsaffäre Natascha Kampusch” nicht nur dem seinerzeitigen Entführungsfall und der jahrelangen Gefangenschaft des Opfers, sondern durchleuchten auf der Grundlage bisher geheimer Informationen und eigener Recherchen Umfeld und Netzwerke rund um die Tat, ihre vermeintliche Aufklärung und ihre Vermarktung. Dass der Kriminalfall Natascha Kampusch bzw. Wolfgang Priklopil gelöst sei, erscheint nach der Lektüre dieses Buches mehr als zweifelhaft. Der Untertitel: “Politskandal – Vertuschung – Opfer” umschreibt den Inhalt in drei Worten.

So ist bis heute nicht geklärt, warum man die einzige Tatzeugin, die zwei Täter gesehen hat, für unglaubwürdig erklärt – gleichzeitig ist auch der Selbstmord des vermeintlichen “Einzeltäters” Priklopil bis heute ein Mysterium. Dazu kommen das vom seinerzeitigen Soko-Leiter Franz Kröll angedeutete Handwerk eines “Netzwerkes höchster Kreise” und die Begleitung von Kampusch durch ein Beraternetzwerk aus dem Umfeld der SPÖ nach ihrer Selbstbefreiung.

Natascha Kampusch ist für die Autoren ein dreifaches Opfer

Für die Autoren Grandt und Schulze ist Natascha Kampusch unabhängig von ihrer möglichen Mitwisserschaft über verschiedene Vorgänge und den tatsächlichen Verlauf ihrer Gefangenschaft in dreifacher Hinsicht ein Opfer. Dies formuliert das Autorenduo im Nachwort ihres Buches, das als offener Brief an Natascha Kampusch ausgeführt ist:

Es sind die vielen Details aus Ihrem Leben, die ein ganzes Bild ergeben. Das Bild eines gequälten Menschen, dessen Sehnsucht nach Normalität ob der von Ihnen gemachten Erlebnisse nie wieder gestillt werden kann. [.] In diesen ersten Lebensjahren waren Sie zum ersten Mal Opfer, ein Opfer der Lebensumstände und der Gesellschaft, in der Sie aufwuchsen. [.] Dann kam der 2. März 1998, der Morgen an dem Sie entführt, in ein Verlies gesperrt und anschließend wie eine Sklavin gehalten wurden. [.] Erst als der Tag Ihrer Selbstbefreiung erreicht war, konnten Sie aufatmen, sich frei fühlen, wieder in die Sonne blinzeln und ein neues Leben beginnen. Doch schon kurz darauf wurden Sie zum dritten Mal Opfer. Opfer eines Stabes aus Beratern unterschiedlichster Ausprägung.

Staatsaffäre Natascha Kampusch ist im Verlag Weltenwandel erschienen und kann hier bestellt werden.

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