Der internationale Anleihenmarkt ist von der Flucht aus US-Staatsanleihen gekennzeichnet. In der vergangenen Woche stießen die internationalen Zentralbanken US-Staatsanleihen im Gesamtwert von 32,4 Milliarden Dollar ab. Dies war bereits die dritte Woche in Folge, in der ausländische Zentralbanken Staatsanleihen der Vereinigten Staaten von Amerika verstärkt verkauften. Aktuell werden aber immer noch 2,93 Billionen Dollar in Staatsanleihen der USA gehalten.
Der letzte große Verkaufsboom von US-Anleihen fand im Jahr 2007, also noch vor der internationalen Finanzkrise, statt. Neben Entwicklungs- und Schwellenländern, die aus dem Dollar flüchten, ziehen sich vor allem internationale Fonds aus diesem Geschäft zurück. Mit 10,6 Milliarden Dollar betrug der Verkauf durch Fonds knapp ein Drittel der Gesamtsumme. Im Gegenzug muss die US-Notenbank Federal Reserve massiv eigene Staatsanleihen aufkaufen.
Fed hält bereits über 30 Prozent der US-Staatsanleihen
Die Fed hält bereits 30,9 Prozent aller US-Staatsanleihen. Jüngst kündigte Fed-Chef Ben Bernanke an, dass die US-Notenbank den Ankauf von US-Staatsanleihen zurückfahren möchte. Auch ein Ende der Niedrigzinspolitik steht bis Ende 2013 im Raum. Die Auswirkungen auf den US-Anleihemarkt werden bereits sichtbar. Die Zinsen für zehnjährige US-Bonds haben sich auf 2,52 Prozent erhöht, während sie Anfang Mai noch bei 1,62 Prozent gelegen sind.
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