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2. Juli 2013 / 05:00 Uhr

58-Jähriger schlägt Faymann in Brüssel auf den Hinterkopf

Ein leichter Schlag auf den Hinterkopf soll dem Volksmund nach ja das Denkvermögen fördern. So gesehen könnte das, was sich in Brüssel abspielte, durchaus positive Auswirkungen auf Österreich haben. Denn dort hat ein 58-Jähriger dem Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) mit einem Stapel Zetteln auf den Kopf geschlagen – das alles passierte auch noch während eines Interviews, weshalb die Szene jetzt auf YouTube zu sehen ist.

Gratisblatt macht Faymann zum Opfer

Auf dieser Videoplattform hätte die Aufnahme wohl ein stiefmütterliches Dasein gefristet, wäre da nicht die Haus– und Hofpostille des Kanzlers, das Gratisblatt Heute, ausgerückt und hätte diese harmlose Geschichte mit dem Titel “Kanzler Faymann als Opfer einer kindischen Attacke” verkauft. Wörtlich heißt es da:

Auch in hochrangigen Politikern kommt ab und zu noch das “Kind im Manne” zum Vorschein. Das musste jetzt Bundeskanzler Werner Faymann in Brüssel am eigenen Leib erfahren. Er war gerade dabei, ein Interview zu geben, als ihm der luxemburgische Premier Jean-Claude Juncker einen Stapel Zetteln “freundschaftlich” über den Hinterkopf zog. Der beinahe 60-jährige Juncker schlich sich von Hinten an Faymann heran und überraschte ihn mit einem leichten Klaps auf das silbergraue Haupthaar. Der Kanzler zuckte kurz zusammen, blickte sich nach dem Übeltäter um und setzte dann verschmitzt lächelnd das Interview fort. Souveräne Reaktion auf die kindische Attacke.

Bravo Werner! Eine souveräne Reaktion auf eine kindische Attacke! So stellt sich Österreich seinen Kanzler vor, in jeder Situation Herr der Lage, jede noch so peinliche Situation mit einem verschmitzten Lächeln weggewischt! Tatsächlich fragt sich der Leser dieses Blattes, warum Heute diese Nebensächlichkeit groß aufmacht. Wahrscheinlich hat der Chefredakteur die Anweisung bekommen, jetzt, so kurz vor dem Urnengang, täglich über Faymann zu berichten. Da kann er einem leid tun, denn was soll der arme Mann denn machen? Über inner- oder außenpolitische Erfolge von Werner Faymann kann der Chefredakteur ja kaum berichten, also sucht er offensichtlich überall nach Verwertbarem. Auf YouTube ist er fündig geworden – und er hat, das muss man ihm neidlos zugestehen, aus einem “freundschaftlichen” Klaps auf den Hinterkopf Faymann zum Opfer einer Attacke hochgespielt. Ob es Faymann innenpolitisch etwas bringt, ist zu bezweifeln, lächerlich ist die Geschichte allemal.

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