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3. Juli 2013 / 11:00 Uhr

Türkei ruft zu Twitter-Kampagne gegen Deutschland auf

Seit den ausufernden Demonstrationen in der Türkei gegen das militante Erdogan-Regime regen sich immer mehr internationale Gemüter ob der gewalttätigen Bekämpfung der Unruhen. Deutschland, insbesondere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), erlaubte sich leichte Kritik an der türkischen Vorgehensweise und erntete prompt eine heftige Antwort. Ankaras Oberbürgermeister Melih Gökcek warnt die BRD über das soziale Netzwerk Twitter, sich aus inneren Angelegen der Türkei heraus zu halten.

Deutschland angeblich genauso gewaltsam

Über Twitter lässt der Parteifreund von Premier Recep Tayyip Erdogan ausrichten, dass Bundeskanzler Merkel sich besser die Vorgänge bei Demonstrationen in Deutschland vor Augen führen solle, und behauptet, diese verliefen regelmäßig gleich gewaltsam wie zur Zeit in der Türkei. Darum ruft er seine Landsleute auf, Videos über deutsche Polizeigewalt via Twitter im Netz zu verbreiten, “damit Frau Merkel und die deutschen Medien zuerst sich selbst betrachten und uns dann an die Demokratie erinnern.”

Den Vorwurf, westliche regierungsfeinliche Mächte würden sich in der Türkei einmischen, begründet der AKP-Politiker damit, dass ein deutscher Pianist kürzlich mit seinen Kompositionen am Taksim-Platz die Menschenmenge “aufhetzt” und versucht habe, das Erdogan-Regime umzustimmen.

Ankara: Deutschland soll sich vor den Deutschtürken “vorsehen”

Der langjährige konservative Bürgermeister von Ankara verwies in seiner Botschaft außerdem darauf, dass in Deutschland derzeit 3,5 Millionen Türken leben würden und Deutschland sich “vorsehen sollte”. Unterstützt wird er dabei von Egemen Bagiş, dem ersten Europaminister der Türkei, der in Merkels Aussagen, die Polizei würde “viel zu gewaltsam” vorgehen, ebenfalls einen Frontalangriff sah. Er legte ihr zugleich in den Deutsch-Türkischen Nachrichten nahe, ihren “Fehler” zu korrigieren.

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