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3. Juli 2013 / 08:00 Uhr

Musste Siedlung untergehen, um SPÖ-Donauinselfest zu retten?

Jetzt kommt das große Aufräumen nach der Flut. Vor allem politisch spielt es sich ab. Der schlimmste Angriff kommt von einem niederösterreichischen Nationalratsabgeordneten der ÖVP, der den SPÖ-Funktionären in Wien vorwirft, die Flutung von zwei Siedlungen absichtlich in Kauf genommen zu haben, um das Donauinselfest zu retten.

Diese Vorwürfe erhebt der ÖVP-Abgeordnete Johannes Schmuckenschlager in der Tageszeitung Die Presse: “Es steht der Verdacht im Raum, dass Wien das Entlastungsgerinne (die Neue Donau, Anm.) nicht weit genug geöffnet hat, um das Donauinselfest nicht zu gefährden”, sagt Schmuckenschlager. Gleichzeitig habe der Verbund zu viel Wasser durch das Kraftwerk Greifenstein fließen lassen: “Im Hafen St. Andrä-Wördern sind die Schiffe fast auf Grund gestanden.” Dadurch sei ein Wasserstau im Raum Klosterneuburg entstanden, wo zwei Siedlungen überflutet wurden.

Sowohl die MA45 als auch der Verbund weisen das in der Presse zurück – man habe die vom Lebensministerium vorgegebenen Pegelstände genau eingehalten. “Die Wehrordnung ist eine bundesweite Verordnung, an die wir uns auf Punkt und Beistrich halten”, sagt Gerald Loew, Leiter der MA45. “Hier einen Zusammenhang mit dem Donauinselfest zu konstruieren, ist lächerlich.”

Bürgermeister glaubt der Stadt Wien nicht

Das findet der Bürgermeister von Klosterneuburg aber nicht. Stadtchef Stefan Schmuckenschlager – der Bruder des Nationalratsabgeordneten – sagte zuvor schon dem Kurier (Ausgabe vom 21. Juni): “Ich glaube dem Verbund und der Stadt Wien nicht mehr.”  Und Wolfgang Straub, Bezirkshauptmann von Wien-Umgebung, kritisiert außerdem die kaum vorhandene Krisen-Kommunikation mit Verbund und Stadt Wien.

Tatsächlich stand das Donauinselfest der SPÖ auf der Kippe. Die Zuschauerflächen standen komplett unter Wasser. Auch die Aufbauarbeiten wurden massiv behindert, weil die Transporter mit dem Bühnenmaterial nicht zufahren konnten. Dies erfuhr man aus der Presse vom 23. Juni, in der Donauinselfest-Organisator Sascha Kostelecky so zitiert wird: An die Möglichkeit, dass das Fest ganz ins Wasser fallen könnte, will er noch gar nicht denken.

Im Lügen ist die SPÖ Europameister

Schlussendlich fand das Donauinselfest statt und man feierte nach SPÖ-Angaben einen neuen Besucherrekord mit 3,2 Millionen Menschen an drei Tagen. Diese SPÖ-Propaganda-Meldung haben die Medien dann ungeprüft übernommen, obwohl Unzensuriert.at jedes Jahr penibel vorrechnet, dass eine solche Menschenmasse auf dem Festgelände niemals Platz hätte und nicht dorthin transportiert werden könnte. Im Übrigen verwundert, dass ein Programm, das vorangegangenen Festen nicht das Wasser reichen kann, immer mehr Besucher anlockt. Im Schwindeln ist die Wiener SPÖ seit Jahren Europameister.

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