Die Schlesier fordern nun endlich eine Entschuldigung für die Nachkriegsverbrechen durch Polen und Tschechen. Der Vorsitzende der Landmannschaft Schlesien, Rudi Pawelka, artikulierte in einer Rede das Unbehagen der vertriebenen Schlesier gegenüber der einseitigen Versöhnungspolitik Deutschlands. Nun sollten sich nach der Überzeugung Pawelkas endlich auch Polen und Tschechen bei den deutschen Vertriebenen entschuldigen. Pawelka kritisierte insbesondere auch, dass Vertreter der Bundesregierung wenig für die deutschen Vertriebenen übrig haben.
Während Gudio Westerwelle etwa 2011 in Königsberg für Sowjetsoldaten einen Kranz niedergelegt habe, habe man für Kinder und Frauen, die durch die Rotarmisten umgekommen seien, von Seiten der deutschen Bundesregierung nichts übrig, so Pawelka. Auch eine Entschädigung deutscher Zwangsarbeiter stehe trotz einer entsprechenden Aussage von Angela Merkel aus dem Jahre 2002 bis heute aus.
Rot und Schwarz wollen Schlesier für Engagement bestrafen
Rot und Schwarz straften die beherzten Worte Pawelkas umgehend ab. Sowohl der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) als auch der Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) sagten ihre Teilnahme an der Versammlung ab. Sie kritisierten angebliche “antipolnische Inhalte”, die von Pawelka verbreitet würden. Dies diene nicht der “deutsch-polnischen Versöhnung” dienen.
Ob das SPD-geführte niedersächsische Innenministerium den Schlesier-Verband weiterhin finanziell unterstützt, ist ebenfalls unsicher. Bisher wurde das alle zwei Jahre abgehaltene Deutschlandtreffen vom Land Niedersachsen mit etwa 50.000 Euro gefördert.
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