5. Juli 2013 / 20:55
US-Think-Tank Stratfor erwartet eine Radikalisierung in Ägypten
Der US-Think Tank “Strategic Forecasting” (Stratfor) erwartet eine Eskalation in der innenpolitischen Entwicklung Ägyptens. Stratfor ist ein führender privater Think Tank, der Analysen zur Geopolitik anbietet. Die Machtübernahme durch das Militär und die Absetzung und Verhaftung des Muslimbruders Mohammed Mursi haben Ägypten weiter destabilisiert. Stratfor erwartet, dass sich die Muslimbrüder nicht so leicht geschlagen geben werden. Vielmehr sei nach einem Sammlungsprozess ein massiver Gegenschlag aus den Reihen der radikalen Islamisten zu erwarten.
Übergangsregierung könnte durch Gewaltwelle überrollt werden
Gegenwärtig hat das Militär als stabile Säule innerhalb des politischen Systems in Ägypten im Machtspiel die Nase vorne. Bereits bei der Absetzung des ehemaligen Staatspräsidenten Mubarak im Jahr 2011 mischte die Armeeführung Ägyptens in führender Rolle mit. Damals steuerten auch die USA über enge Verflechtungen mit dem ägyptischen Militär den Machtwechsel mit. Nach dem Aus für Mubarak verlor die Armee aber zunehmend die Kontrolle über die innenpolitische Entwicklung.
Nach der Wahl Mursis und seiner Muslimbrüder 2012 kam eine islamistische Richtung jenseits der Armee an die Macht. Schon bald könnten sie nach den jüngsten Entwicklungen zur Gegenoffensive antreten und entweder auf der Straße oder durch Terror die Übergangsregierung mit einer neuen Gewaltwelle überziehen.
