Die Anhänger des gestürzten ägyptischen Staatspräsidenten Mohammed Mursi veranstalten einen “Marsch der Millionen” in Kairo und anderen Großstädten. Ziel ist die Wiedereinsetzung des abgesetzten und derzeit inhaftierten Mursi. Beobachter befürchten, dass es wie am vergangenen Montag zu blutigen Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften und Mursi-Gegnern kommen wird. Dabei waren mindestens 50 Personen getötet worden.
Zentrum der Auseinandersetzungen könnte einmal mehr der Tahrir-Platz in Kairo sein. Diesen halten seit dem Sturz Mursis dessen Gegner besetzt. Nun wollen auch seine Anhänger zu diesem politisch symbolträchtigen Versammlungsort vordringen, auf dem durch Großkundgebungen bereits Vorgänger Mubarak gestürzt worden war.
Muslim-Brüder lehnen Beteiligung an neuer Regierung ab
Neben den Großkundgebungen schalten die Muslim-Brüder auch auf anderen Ebenen auf Konfrontation. Sie wollen sich weiterhin nicht an einem politischen Übergangsprozess beteiligen. Zuvor hatte der derzeit amtierende Übergangsministerpräsident Hazem al Beblawi der Muslim-Bruderschaft angeboten, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten. Diese lehnt das Angebot jedoch ab, da am Mittwoch Haftbefehle gegen ihren Führer Muhammad Badie und weitere Funktionäre wegen Anstachelung zur Gewalt erlassen worden sind.
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