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18. Juli 2013 / 15:30 Uhr

Landesschulrat will Lehrer kündigen, die Fünfer geben

Die Bildungspolitik in Österreich wird immer kurioser. So überlegt sich der Landesschulrat in der Steiermark allen Ernstes, sich von Lehrern zu trennen, die “problematisch” seien. Gemeint sind Pädagogen, die den Schülern zu häufig “Nicht Genügend” verteilen. Schon in der Vergangenheit seien disziplinarrechtliche Möglichkeiten genutzt worden, bei 16.000 Unterrichtenden sei das aber nicht so einfach, hieß es aus dem Büro des Landesschulrates.

Zu diesen Aussagen ließ sich der Landesschulrat in der Steiermark gegenüber dem ORF hinreißen, nachdem die steiermärkische Arbeiterkammer über Beschwerden von Eltern berichtete, deren Kinder ein Nicht Genügend im Zeugnis haben. Laut Albert Kaufmann von der AK gebe es an jeder Schule ein bis zwei Lehrer, die meinen, das Niveau halten zu müssen. Einen Großteil der Schüler ließen sie daher durchfallen.

Lehrer strenger überprüfen

Diese Lehrer hätten ein überhöhtes Selbstbild: “Es kann doch nicht sein, dass bei einem Lehrer alle Kinder verblöden, das gibt es doch nicht. Es ist eher anzunehmen, dass mit dem Unterricht etwas nicht stimmt”, so der Bildungsexperte der AK. Er fordert eine strengere Überprüfung jener Lehrer, die einen großen Teil ihrer Schüler negativ beurteilen. Schulaufsicht und Landesschulinspektoren müssten den Unterricht solcher Lehrer prüfen.

Dienstrecht soll Kündigungsmöglichkeit enthalten

Etwas überraschend reagierte der Landesschulrat in der Steiermark auf diese AK-Forderung. Von dort hieß es, dass in einem künftigen Lehrerdienstrecht die Möglichkeit festgelegt werden sollte, sich von problematischen Lehrern zu trennen. Damit hat der oberste Chef der Lehrer nicht nur direkt in den Unterricht eingegriffen, sondern praktisch die Drohung ausgesprochen, Lehrer, die Fünfer austeilen, kündigen zu wollen. Da wäre es doch gleich besser, die Noten abzuschaffen.

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