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30. Juli 2013 / 12:44 Uhr

Caritas-Chef will Asylwerber in Länder mit Reisewarnung nicht mehr abschieben

Kein Ende der Diskussionen um die Abschiebung von acht pakistanischen Männern – und die Medien haben wohl ein geeignetes Thema gefunden, um das Sommerloch zu füllen: So durfte, nachdem Kardinal Christoph Schönborn von Rio de Janeiro aus harsche Kritik übte, nun auch Caritas-Chef Franz Küberl in der ZIB 2 bei Armin Wolf Stellung beziehen und meinte allen Ernstes, dass man Menschen in Länder, für die das Außenministerium eine Reisewarnung ausspreche, nicht mehr abschieben dürfe.

Für Aufregung sorgte schon Kardinal Schönborn, als er davon sprach, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) habe diesen Schritt gesetzt, weil Wahlkampf sei und man habe die Situation in einer Zeit ausgenützt, in der er 10.000 Kilometer von Österreich weg sei. Dass im Fall der acht Männer nur geltende Gesetze vollzogen wurden, nachdem bei allen Betroffenen die Asylverfahren in allen Instanzen negativ ausgegangen sind, und man schließlich feststellte, dass es sich bei den Pakistani um keine Flüchtlinge handelt, wollte nach Schönborn auch Caritas-Chef Franz Küberl nicht akzeptieren.

Kritik an Taliban und Regierung geäußert

Küberl brachte bei Armin Wolf vor, dass alle acht Menschen deutliche Kritik an den Taliban und an der Regierung in Pakistan geübt hätten und dass das Außenministerium für dieses Land eine Reisewarnung ausgesprochen habe. Die Rückführung der Männer sei eine explosive Angelegenheit, wenn das Schule mache, errichte man einen “humanitätsfreien Raum”. Wolf entgegnete, dass bereits 1.100 Pakistani in Österreich leben würden, es heuer bereits 629 Asylanträge gegeben habe, ein Drittel mehr als im Vorjahr – “,man kann doch nicht allen Menschen in Pakistan (Einwohnerzahl: 200 Millionen, Anm.) ein Bleiberecht in Österreich geben”, so Wolf. Eine General-Amnesty schloss dann auch Küberl aus, doch dann kannte sich der Fernsehzuschauer überhaupt nicht mehr aus und viele fragten sich, was der Caritas-Chef eigentlich will.

Caritas macht mit Asylwerbern gutes Geschäft

Eine Antwort hatte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl in einer Aussendung parat. Kickl sagte, dass die Caritas sich nur deshalb so schützend vor die Asylbetrüger stelle, weil sie mit diesen Menschen gutes Geld verdiene.

Unzensuriert.at hat sich angesehen, in welchen Ländern es derzeit Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes gibt und wohin man Asylwerber, wenn es nach Caritas-Chef Franz Küberl gehen würde, nicht mehr abschieben dürfte:

  • Libanon: Reise- und Sicherheitshinweise (Teilreisewarnung)
  • Demokratische Republik Kongo: Reisewarnung
  • Palästinensische Gebiete: Reise- und Sicherheitshinweise, Reisewarnung für den Gaza-Streifen
  • Mali: Reise- und Sicherheitshinweise (Teilreisewarnung)
  • Japan: Reise- und Sicherheitshinweise (Teilreisewarnung Fukushima)
  • Libyen: Reisewarnung
  • Syrien: Reisewarnung
  • Algerien: Reise- und Sicherheitshinweise (Teilreisewarnung)
  • Haiti: Reisewarnung
  • Irak: Reisewarnung
  • Jemen: Reisewarnung
  • Pakistan: Reise- und Sicherheitshinweise (Teilreisewarnung)
  • Afghanistan: Reisewarnung
  • Niger: Reise- und Sicherheitshinweise (Teilreisewarnung)
  • Eritrea: Reise- und Sicherheitshinweise (Teilreisewarnung)
  • Georgien: Reise- und Sicherheitshinweise (Teilreisewarnung)
  • Mauretanien: Reise- und Sicherheitshinweise (Teilreisewarnung)
  • Somalia: Reisewarnung

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