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22. August 2013 / 07:22 Uhr

Erdogan beschuldigt Israel, hinter Mursis Sturz zu stecken

Neuerlich klare Front zu Gunsten der Islamisten in Ägypten hat nun der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bezogen. Erdogan beschuldigt Israel, hinter der Absetzung des Präsidenten Mohammed Mursi zu stecken. Als Belegbeispiel nennt er ein Treffen aus dem Jahre 2011, bei dem die israelische Justizministerin Zipi Livni gemeinsam mit dem französischen Philosophen Bernard-Henri Lévy über die politische Entwicklung Ägyptens konferiert haben soll. Als Beweis dient ein Video dieser Veranstaltung. Diese These vertrat Erdogan bei einer Wahlveranstaltung seiner islamistischen Regierungspartei AKP.

Bei diesem Treffen soll Lévy Thesen im Zusammenhang mit Wahlen und der demokratischen Entwicklung in Ägypten vertreten haben, wobei vor einer Machtübernahme durch die Muslimbrüder gewarnt wurde. Anwesend war damals auch Livni, die die Ausführungen des Philosophen ausdrücklich unterstützt haben soll.

Erdogan hat Angst um eigene politische Zukunft

Erdogan forderte seine Anhänger auf, angesichts der Entmachtung Mursis nicht zu schweigen. Wenn die Türkei bei solchen Entwicklungen zusehe, dann habe man kein Recht, etwas zu sagen, wenn das eigene Land in der Zukunft in die gleiche Falle gelockt werde. Der türkische Ministerpräsident beobachtet hier vor allem die türkische Armee genau, in der es seit jeher aus der kemalistischen Traditionspflege heraus eine starke Opposition gegen die AKP und Erdogan gibt.

Gerade erst vor wenigen Wochen wurden der ehemalige Generalstabschef und eine ganze Reihe hochrangiger Offiziere von einem Sondertribunal zu hohen Haftstrafen verurteilt. In der Vergangenheit hatte die Armeeführung in Ankara immer wieder die Macht in der Türkei übernommen, um aus ihrer Sicht Fehlentwicklungen zu korrigieren. Dies geschah immer mit Wissen und Willen der NATO-Partner in Europa und den USA. Erdogan fürchtet ein ähnliches Schicksal.

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