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29. August 2013 / 07:00 Uhr

ORF-Analyse: Grüne schießen sich ein Eigentor

Die Grünen kommen im ORF viel öfter vor als zum Beispiel die größte Oppositionspartei, die Freiheitlichen. Das bestätigte auch die jüngste Erhebung des Unternehmens Mediaaffairs, das – und das ist das Kuriose – im Auftrag der Grünen die Nachrichtensendungen im ORF beobachtet. Damit haben Kritiker nun schwarz auf weiß, dass die Grünen in den ZIB-Sendungen schwer überrepräsentiert sind und wirklich keinen Grund zur Klage haben.

Das Gefühl der Fernsehkonsumenten, die ein Grünes Übergewicht schon lange vermuteten, täuschte also nicht. So gibt es im ORF kaum eine Nachrichtensendung, in der die Grünen nicht vorkommen. Mediaaffairs erhob die Parteienpräsenz im Zeitraum vom 19. bis 25. August und kam zum Schluss, dass die Grünen in den ZIB1-Sendungen 19 Prozent der O-Töne von Politikern erreichen. Im Vergleich dazu kommen die Freiheitlichen auf drei Prozent, die SPÖ auf 29 und die ÖVP auf 27 Prozent. Einen noch größeren Anteil der Grünen stellte Mediaaffairs fest, als nur die Parteienpräsenz in den ZIB1-Sendungen untersucht wurde. In diesem Sektor kamen die Grünen sogar auf 23 Prozent, während es die FPÖ auf zwei, die SPÖ auf 26 und die ÖVP auf 24 Prozent brachten.

Glawischnigs Aufregung nur ein Wahlkampfgag

Die Branchenzeitung Medianet hat diese Zahlen nun veröffentlicht und damit den Beweis geliefert, dass die Aufregung von Grünen-Parteichefin Eva Glawischnig, die die Grünen noch öfter im Fernsehen sehen wollte, nur eine künstliche war, um im Wahlkampf Aufmerksamkeit zu erreichen. Der Schuss ging aber nach hinten los. Glawischnig kann außerdem von Glück reden, dass nicht alle Informationssendungen des ORF und der ORF-Online-Bereich untersucht wurden. Denn auf den blauen Seiten von ORF.at haben die Grünen praktisch eine Dauerpräsenz. Ob das mit den Redakteuren, die dort arbeiten, etwas zu tun hat, kann nur vermutet werden.

Die Untersuchung von Mediaaffairs bestätigt aber auch das Ergebnis einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts market. Das Institut befragte die Österreicher im Auftrag des Wirtschaftsmagazins trend, wie unabhängig sie das öffentlich-rechtliche Fernsehen einschätzen. 53 Prozent der Österreicher meinten, dass die ORF-Information einzelne Parteien bevorzuge – besonders die SPÖ.

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