Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Foto: Bild:

29. September 2013 / 07:36 Uhr

Wahlhilfen des Boulevard: Mit Faymann fremdgehen

Tiere würden Faymann wählen! Der Boulevard hat schon vieles getan, um die Hand, die sie (mit großzügigen Werbeschaltungen) füttert, von den Wählern nicht abschlagen zu lassen. Warum sollte es diesmal anders sein? Die Kronen Zeitung und Heute veröffentlichten einen Tag vor der Wahl eine Umfrage, für welchen Politiker die Österreicher fremd gehen würden. Wenig überraschend: Sex mit Faymann hätten laut Bericht der beiden Medien gerne 17,1 Prozent der Befragten.

Angeblich wurden 1.053 Männer und 1.136 Frauen gefragt, für welche Politiker sie fremdgehen würden. Männer wollten mit Ex-Miss-World Ulla Weigerstorfer vom Team Stronach (16,8 Prozent), mit SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas (16,3 Prozent) und Stronachs Listenzweiter Kathrin Nachbaur (15,6 Prozent) ins Bett. Sicherlich eine Geschmacksfrage. Doch wer glaubt wirklich, dass die Mehrheit der Frauen gerne Sex mit Faymann hätte? Er soll der begehrteste Lover sein, noch vor HC Strache (14,4 Prozent) und SPÖ-Verteidigungsminister Gerald Klug (13,6 Prozent).

Gegenleistung einen Tag vor dem Wahlsonntag

Wenn der Wahlkampf der Lieblingspartei in die Hose geht und sich deren Anführer sowohl vor Fernsehduellen drückt als auch vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss, springt der Boulevard hilfreich zur Seite. Schließlich können diese Zeitungen der SPÖ viel verdanken. Sehr viel sogar – es sind Millionenbeträge, die in die Verlage fließen. Da darf man sich für den Wahlsonntag wohl einiges wünschen.

Versuche, die politischen Gegner zu diffamieren, sind meistens gescheitert. Tagelang haben Medien über angebliche Nazi-Gesten bei einer Parteiveranstaltung in Graz berichtet, bis die Staatsanwaltschaft sogar mit Verleumdungsklage gegen die Sozialistischen Jugend (SJ), die Anzeige erstattet hatte, drohte. Videos haben nämlich bewiesen, dass diese Leute nur zur Musik mit schunkelten. Blöd gelaufen für die Sozis, die gemeinsam mit dem Boulevard dem Kanzlerkandidaten nun Sexappeal verpassen wollten. Botschaft der Aktion: Um Sex mit Werner Faymann haben zu können, würden viele Frauen sogar fremdgehen. Und wenn sie das tun, dann würden sie ihn wohl auch wählen wollen.

Dass sich der Boulevard für solche Spielchen hergibt, hat pekuniäre Gründe. Doch könnte die Aktion auch nach hinten los gehen. Die letzte ulkige Kampagne der Kronen Zeitung im Herbst 2008 (Tiere würden Faymann wählen) hatte 4.000 stornierte Abonnement zur Folge. Ein Hinweis, dass die Leserschaft nicht mehr bereit ist, jede Volte der auflagenstärksten Zeitung zu akzeptieren.

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

28.

Mrz

10:59 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Wenn Sie dieses Youtube-Video sehen möchten, müssen Sie die externen YouTube-cookies akzeptieren.

YouTube Datenschutzerklärung

Share via
Copy link