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3. Oktober 2013 / 12:42 Uhr

Finanzskandal um italienische Bank Monte dei Paschi

Ein neuer Banken-Skandal könnte nun Italien heimsuchen. Es geht um die marode Banca Monte dei Paschi di Siena. Bei dieser Bank handelt es sich um das älteste Finanzinstitut der Welt. Dieses kam durch die Übernahme der ehemaligen Banca Antonveneta im Jahr 2008 in weiterer Folge in Schieflage. Es ging damals um Verluste aus Derivat-Manipulationen in dreistelliger Millionenhöhe. Bis heute soll daraus eine Lücke von 700 Millionen Euro in den Bilanzen der Banca Monte dei Paschi vorhanden sein. Während dieser Zeit war der nunmehrige Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi Präsident der für die Aufsicht des italienischen Finanzssektors zuständigen Notenbank in Rom.

In weiterer Folge musste zur Rettung dieser Bank der italienische Steuerzahler herangezogen werden. Insgesamt 4,1 Milliarden Euro aus der italienischen Staatskasse scheinen als Finanzspritze in den Büchern der Banca Monte dei Paschi auf. Nun ist sie erneut in Schwierigkeiten und Draghi möchte als EZB-Chef zur Sanierung neuerlich öffentliche Gelder beisteuern. Der EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia steigt dagegen auf die Bremse. Er möchte die Inhaber von sogenannten “Hybrid-Papieren” und nachrangige Gläubiger zur Bankensanierung heranziehen.

Bank zahlt Steuergelder an Privat-Anleger

Vorerst ist aber alles noch beim Alten. Die marode italienische Bank zahlte bisher, und das nicht zu knapp, italienische Steuergelder an Privat-Anleger. Insider des Finanzsektors gehen davon aus, dass die Italiener die Zinsen vor allem deshalb gezahlt haben, um die wahre Lage der Bank gegenüber der Öffentlichkeit zu verschleiern. Tatsächlich wäre das Insolvenz-Verschleppung und damit verbotene Bevorzugung von Gläubigern. Am Ende des Tages könnten aber dann sogar die deutschen Steuerzahler für die Italien-Bank herangezogen werden, um im Rahmen einer Banken- bzw. Schuldenunion letztendlich die Ausfallshaftung zu übernehmen.

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