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6. November 2013 / 09:30 Uhr

MA48 wieder in den Schlagzeilen: Wurden Abfallberater strafversetzt?

Bei der Wiener Müllabfuhr, der MA48, geht es wieder einmal rund. Zuerst gingen Abfallberater vor Gericht und klagten die Gemeinde Wien auf Anstellung. Als sie Recht bekamen, sollen sie nun strafversetzt worden sein. Sie drohen der Stadt nun mit einer neuerlichen Klage – die Tätigkeit sei ein Witz: “Ich muss händisch ausgefüllte Formulare in den Computer eingeben und dann ausdrucken”, beschreibt eine Betroffene ihre Arbeit, die ihrer Meinung nach Mobbing ist.

Es ist nicht das erste Mal, dass die MA48 wegen haarsträubender Arbeitsbedingungen in die Schlagzeilen gerät. In diesem Medium gab es eine Reihe von Artikeln, etwa über die fristlose Kündigung eines Mitarbeiters, der Bürgermeister Michael Häupl einen Brief schrieb, in dem er über Psycho-Terror und Mobbing berichtete. Ein anderer Bediensteter der Abteilung “Abfallwirtschaft/Entsorgung” verriet Haarsträubendes: So sei bei der Personalvertretungswahl mit dem Slogan geworben worden, wer am Vortag besoffen war, soll am nächsten Tag frei bekommen. Die Zustände bei der Wiener Müllabfuhr waren so dramatisch, dass sich bei unzensuriert.at laufend Mitarbeiter meldeten, um von diesen Missständen zu erzählen. Immer anonym, denn die Angst, gekündigt oder strafversetzt zu werden, ist bei den Gemeindebediensteten offenbar sehr groß.

Arbeit entsprach Angestelltenverhältnis

Nun aber wurde auf Anonymität verzichtet. Vier Abfallberaterinnen der MA48 haben die Stadt Wien geklagt, weil sie auf Werkvertragsbasis tätig waren, obwohl ihre Arbeit einem Angestelltenverhältnis entsprach. Das Gericht gab den Beschwerdeführern recht. Die Gemeinde nahm das Urteil auch zur Kenntnis, stellte sie ordnungsgemäß an, allerdings nicht ihren Qualifikationen entsprechend, wie die Betroffenen behaupten. Weshalb der Stadt ein neues Verfahren droht.

Im Büro von Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ), die mit dem Chef der MA48, Josef Thon, privat liiert ist, ist man sich keiner Schuld bewusst. Gegenüber orf.at wurde behauptet, dass die ehemaligen Abfallberaterinnen der Qualifikation ihrer früheren Tätigkeit entsprechend eingestuft worden seien. Konter einer Abfallberaterin: Im Gehaltsschema sei sie als Akademikerin nicht einmal auf Maturaniveau eingestuft. Und das nach acht Jahren Dienst bei der Stadt Wien.

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