Einen neuen Anschlag auf die Österreicher haben die EU-Bürokraten in Brüssel auf die Schiene gebracht. Ab dem 1. Jänner soll laut Europäischer Union auf die Ausübung des heimischen Reitsports eine Zwanzig-Prozent-Umsatzsteuer eingehoben werden. Dies trifft vor allem die heimischen Landwirte, bei denen ein Großteil der 120.000 österreichischen Pferde eingestellt sind. Bisher war die Pferdehaltung und das Geben von Reitstunden als Nebenerwerb im Rahmen des landwirtschaftlichen Hauptbetriebs umsatzsteuerrechtlich pauschaliert.
Nun wollen die Brüsseler Steuereinheber mit einer eigenen Umsatzsteuerpflicht so richtig Kasse machen. Dass damit nicht nur die Pferdehaltung für die heimischen Bauern unattraktiv wird, sondern auch die gesamte Wertschöpfungskette im österreichischen Reitsport massiv bedroht ist, ist sowohl in Brüssel als auch im Wiener Finanzministerium offenbar ohne Belang.
66 Millionen Euro Mehreinnahmen
Der steiermärkische Reitsportverbandspräsident Herbert Gugganig zitiert aus einer Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts, das von Steuermehreinnahmen von rund 66 Millionen Euro ausgeht. Diese Einnahmen gehen zu 100 Prozent zu Lasten der heimischen Nebenerwerbslandwirte und der Pferdesportler. Entweder “schlucken” die Landwirte als Pferdehalter die neuen Umsatzsteuer oder sie wälzen sie auf die Reitsportler über. Hier trifft es vor allem wieder Eltern von Kindern und Jugendlichen, die ihrem Nachwuchs den Reitsport dann ökonomisch nicht mehr ermöglichen könnten.
Gugganig sieht als Konsequenz einen allgemeinen Rückgang des Reitsports und damit einen Umsatzeinbruch von den Landwirten über den Reitsportartikelhandel bis zu den Hufschmieden. Insgesamt 3.000 Arbeitsplätze sieht Gugganig österreichweit durch die Pferdesport-Umsatzsteuer bedroht.
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