Der “Multiversum-Skandal” hat die SPÖ-dominierte Stadtgemeinde Schwechat in arge Bedrängnis gebracht. Im Veranstaltungszentrum der Stadt fallen jährlich rund zwei Millionen Verluste an, zusätzlich soll es eine 50 Millionen Euro schwere Haftung der Stadt geben. Der Rechnungshof prüft und die Staatsanwaltschaft ermittelt. Nach über einjähriger Diskussion wurde der bisherige Bürgermeister Hannes Fazekas (SPÖ) nach dem Auftauchen strafrechtlicher und politischer Vorwürfe Ende Oktober mit Hilfe eines Teils der eigenen Fraktion abgewählt. Mit ihm gemeinsam traten auch elf der insgesamt 22 SPÖ-Stadt- und Gemeinderäte von Schwechat von ihren Ämtern zurück. Nun wurde mit Gerhard Frauenberger der bisherige Vizebürgermeister mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP zum neuen Schwechater Stadtoberhaupt gewählt.
Insgesamt waren 37 Mandatare im Schwechater Gemeinderat stimmberechtigt – die insgesamt sechs Mandatare von FPÖ und Grünen stimmten nicht für das neue Stadtoberhaupt.
Nationalrätin Kucharowits schaffte den Absprung
Zumindest eine “Vorahnung” über das, was noch kommt, dürfte die seit dem 29. Oktober 2013 dem Nationalrat angehörende Katharina Kucharowits (SPÖ) gehabt haben. Sie legte als Gemeinderätin bereits im August 2012 ihren Sitz vorzeitig zurück. In den Jahren 2006 bis 2012 war Kucharowits auch parlamentarische Mitarbeiterin des ehemaligen Nationalrats und Bürgermeisters Fazekas. Damit nicht genug, war ihr Vater Franz Kucharowits – SPÖ-Urgestein und langjähriger stellvertretender Stadtamtsdirektor – ebenfalls in den “Multiversum-Skandal” involviert. Grund genug für die SPÖ-Jungpolitikerin, der Kommunalpolitik in Schwechat adé zu sagen und es auf Bundesebene zu probieren.
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