Vor einigen Monaten ließen die Salzburger Grünen mit dem Plan aufhorchen, einen oder mehrere Zigeuner-Rastplätze in ihrem Bundesland einzurichten, um das “fahrende Volk” zum Verweilen aufzufordern. Grund dafür war die illegale Besetzung landwirtschaftlicher Fläche, die sogar zu Sachbeschädigungen und Drohungen der Roma gegen einen Salzburger Landwirt geführt hatten. Nun tut es die Tiroler Sozial-Landesrätin Christine Bauer von den Grünen ihren Salzburger Parteigenossen gleich: Sie besichtigte einen möglichen Roma-Lagerplatz in der kleinen Osttiroler Gemeinde Leisach. Verhandelt wurde mit einem geschäftstüchtigen Grundbesitzer, nicht aber mit den betroffenen Leisachern.
Der Bürgermeister der Gemeinde, Dietmar Zant (SPÖ) und seine Bürger wurden allerdings von der Landesrätin nicht über dieses Vorhaben informiert. Dementsprechend verärgert reagieren Zant und die Leisacher über den autoritären Politikstil der Grünen.
800-Seelengemeinde soll Roma-Rastplatz nach Italien stellen
Kenner der 800-Seelen-Gemeinde Leisach können sich nicht vorstellen, dass dies ein geeigneter Rastplatz für Hunderte von Roma-Familien jährlich sein soll, die ihren Weg vom Balkan über die Steiermark oder Kärnten und weiter bis nach Italien, in die Schweiz oder Frankreich zurücklegen.
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