Tiefe Einblicke in das “Gewerbe” rund um die Straßenzeitung Augustin gewährte die Sozialarbeiterin Eva Rohrmoser gegenüber wien.ORF.at. Offensichtlich ist dieses “Integrationsprojekt” in vielfältiger Art und Weise gescheitert. Aktuell sind rund 500 Augustin-Verkäufer offiziell in den Straßen Wiens unterwegs. Die Gesamtauflage ist jedoch in den letzten Jahren von 30.000 auf 25.000 zurückgegangen, sodass jeder bei einem Ausverkauf der Auflage rund 50 Exemplare verkaufen sollte. Deshalb verhängte man nun quasi einen “Zuwanderungsstopp” für Augustin-Verkäufer, es werden keine neuen aufgenommen.
Die selbständigen Verkäufer müssen die Straßenzeitung um 1,25 Euro beim Verlag einkaufen und dürfen dafür offiziell 2,50 Euro verlangen. Unterm Strich kommen sie so im besten Fall – also beim Totalausverkauf der 14-tägig erscheinenden Zeitung – auf stolze 125 Euro monatlich.
Illegale Augustin-Verkäufer und Bettler sind Trittbrettfahrer
Angesprochen auf Probleme, gibt Rohrmoser offen zu, dass illegale Augustin-Verkäufer und Bettler sich als Trittbrettfahrer im Windschatten dieses Projekts betätigen. Sie fischen weggeworfene Augustin-Zeitungen aus dem Mistkübel, um sie neuerlich unter die Leute zu bringen. Bettler, vor allem Roma aus der Slowakei oder Rumänien, tarnen sich damit als Augustin-Verkäufer und versuchen, Passanten anzuschnorren. Damit unterstützt das offizielle Augustin-Projekt aber indirekt das Bettlerunwesen in Wien.
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