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Posting / Karl Pachner ORF

Er wünsche sich “natürlich” nicht den Tod Orbáns, schreibt ORF-Mann Karl Pachner als Entschuldigung auf seiner Facebook-Seite. Ein sofortiger Rücktritt wäre wohl die beste Entschuldigung.

ORF

3. Juni 2022 / 12:07 Uhr

ORF-Mann entschuldigt sich, trotzdem wird sein „Todeswunsch“ für Orbán zur Staatsaffäre

Die Äußerungen von Karl Pachner, Geschäftsführer von ORF-Online und dem Teletext, ist nun auch eine Staatsaffäre geworden. Heute, Freitag, wurde der österreichische Botschafter Alexander Grubmayr ins Außenministerium in Budapest zitiert.
“Herzinfarkt wäre feine Sache”
Grund für die Aufregung: Wie berichtet, schrieb der ORF-Mann aufgrund des Verhaltens des ungarischen Minsterpräsidenten Viktor Orbán im Zuge der EU-Sanktionen gegen Russland auf seiner Facebook-Seite:

Der Herr Orban möge auch bald abtreten…Ein Herzinfarkt wäre bei seiner Körperfülle und seinem Erregungspotenzial schon eine feine Sache. Putin, Erdogan und Orban – wenn sie einfach nicht mehr da wären, wäre Europa glücklicher und friedlicher und die Welt viel besser…

“Geschmacklos und völlig inakzeptabel”
Aus dem österreichischen Außenministerium hieß es, das mittlerweile gelöschte Posting sei “zweifelsohne geschmacklos und völlig inakzeptabel. Es handelt sich dabei jedoch um einen privaten Facebook Account, der in keinem Zusammenhang mit dem offiziellen Österreich steht.”
ORF distanziert sich
Ähnlich hat sich gestern, Donnerstag, auch ein Pressesprecher des ORF geäußert, der – brav gegendert – meinte: Beim angesprochenen Posting handle es sich um eine private Meinungsäußerung eines Mitarbeiters auf dessen persönlicher Facebook-Seite, die natürlich in keinem Zusammenhang mit der redaktionellen Berichterstattung der unabhängigen und weisungsfreien Redakteurinnen und Redakteure des ORF stehe. Der ORF distanziere sich von diesem Posting, das mittlerweile gelöscht wurde.
Entschuldigung für “Hass im Netz”
Das Posting mit dem geschmacklosen Inhalt hat Pachner nach kurzer Zeit der Veröffentlichung wieder gelöscht. In einem neuen Beitrag auf Facebook entschuldigt er sich für seinen „Hass im Netz“ – er schreibt:

Ich habe gestern spätabends nach der Lektüre eines Berichts auf ORF.at über eine neuerliche Bedingung des ungarischen Ministerpräsidenten Orban zum Inkrafttreten des EU-Erdölboykotts gegenüber Russland hier, auf Facebook, eine unbedachte und missverständliche Formulierung gewählt, die ich außerordentlich bedaure und für die ich mich hier, auf ebendieser Plattform, auch in aller Form entschuldige. Natürlich „wünsche“ ich mir nicht den Tod Orbans, wie aus meinem sarkastischen Text heute von manchen Facebook-Nutzern herausgelesen wurde. Tatsächlich wünsche ich niemandes Tod, weshalb es mich auch so sehr berührt, was sich derzeit in der Ukraine ereignet und was mich zu einer emotionalen, bedauerlichen und unbedachten Formulierung hingerissen hat.
Ich bedaure das gegenständliche Posting zutiefst.

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