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Die Weddellrobbe in der Antarktis freut sich: Obwohl Computerprogramme berechneten, dass das Eis dort schmilzt, macht das Eis nicht mit und wächst.

10. Juni 2023 / 08:00 Uhr

ORF liebt Nachrichten, die Angst vor der Zukunft machen, über andere berichtet er nicht

Am Dienstag titelte der ORF:

Arktis vielleicht schon in den 2030er Jahren eisfrei.

Alles umsonst

Im weiteren Beitrag wird mit alarmistischen Tönen nicht gespart, denn laut einer aktuellen Studie könnte „der arktische Ozean schon in wenigen Jahren zumindest in den Sommermonaten eisfrei sein“.

Klimaschutz sei „trotzdem unabdingbar“, schreibt der ORF, obwohl laut Studie auch eine Reduktion der Treibhausgasemissionen den Eisverlust in der Arktis nicht mehr verhindern könne.

„Gigantischer Eisverlust“

Zitiert wird der Klimaforscher Dirk Notz von der Universität Hamburg, der mitteilt, dass in den letzten Jahren im nördlichen Polargebiet ein „gigantischer Eisverlust“ beobachtet werden musste. Vor allem in den Sommermonaten, allen voran im September, würde immer weniger Eis auf dem arktischen Meere schwimmen. Notz weiter:

Vom gesamten Eisvolumen her haben wir in den letzten drei Jahrzehnten im Sommer etwa drei Viertel des arktischen Packeises verloren.

Selbst der Weltklimarat (IPCC) habe die tatsächliche Eisschmelze in der Arktis unterschätzt. Alarm ist also angesagt.

Widersprechende Nachrichten

Oder doch nicht? Denn diese Nachricht passt nicht zum aktuellen Fall, wonach der neueste russische Eisbrecher, die Yevpatii Kolovrat, das schwere Eis in den arktischen Gewässern nicht brechen konnte und deshalb eine längere Route nehme musste, um die Pazifikflotte zu erreichen.

Compact schreibt dazu:

Trotz wiederholter Warnungen über das Abschmelzen der Eiskappen und den Anstieg des Meeresspiegels wird ein Eisbrecher, der sich einen Weg durch eisige Gewässer bahnen soll, durch ungewöhnlich schweres Eis umgeleitet.

Dieses Ereignis werfe wichtige Fragen für diejenigen auf, die sich Sorgen über „alarmistische“ Ansichten zum Klimawandel machen.

Eiswachstum in Antarktis

Das betrifft auch die südliche Polkappe. Dort würden, so eine aktuelle Studie der Klimaforscherin Julia R. Andreasen von der Universität Minnesota in den USA, die Eismassen zunehmen.

In den letzten zehn Jahren wurde eine Verringerung der Fläche auf der Antarktischen Halbinsel und der Westantarktis durch einen Flächenzuwachs in der Ostantarktis und auf den großen Ross- und Ronne-Filchner-Schelfeisen aufgewogen.

Studie aus Europa bestätigt den Eiszuwachs

Die antarktischen Schelfe hätten in den letzten zehn Jahren 661 Gigatonnen Eismasse hinzugewonnen.

Das bestätigt auch eine Studie von der Europäischen Geowissenschaftlichen Union. Demnach wäre die antarktische Schelfeisfläche von 2009 bis 2019 um 5.305 km² gewachsen.

Wo bleibt der „Standard“-Beitrag über die guten Nachrichten?

Und das, obwohl doch die „eine Million Stunden Computerrechenzeit“ von Forschern, über die der Standard im Jahr 2020 berichtete, ergeben hatte, dass „ein ungebremster Klimawandel gravierende langfristige Folgen haben“ und zu einem Abschmelzen des Eises in der Antarktis führen werde.

Nichts davon stimmt mit der Wirklichkeit überein, weshalb die Forscher der Eisvermessungen schreiben, dass es „wichtig sei, zeitvariable Beobachtungen des Kalbungsflusses zu verwenden, um Veränderungen zu messen“ und nicht nur „Eisverluste zu schätzen“. Doch einen Beitrag darüber sucht man im Standard vergeblich.

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