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21. Jänner 2014 / 10:00 Uhr

Athen möchte erneut Wiedergutmachtung für Zweiten Weltkrieg

Während die Reformbemühungen der griechischen rot-schwarzen Regierung nur schleppend vor sich gehen, läuft sie “diplomatisch” zu Höchstform auf. So startete der griechische Außenminister Evangelos Venizelos (PASOK) einen neuerlichen Versuch, von Deutschland Reparationen für Schäden aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu erhalten. Bereits in den letzten Monaten seit dem Herbst konfrontierte Venizelos seine Gegenüber in Berlin, den ehemaligen Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und seinen Nachfolger Frank-Walter Steinmeier (SPD), mit Forderungen nach “Wiedergutmachung” für die Zeitspanne 1941 bis 1944.

Alle Regierungen Deutschlands hatten die griechischen Forderungen bisher stets zurückgewiesen. Bonn und jetzt Berlin verwiesen etwa auf das Londoner Schuldenabkommen von 1953, das Deutschland von allen Reparationen und Kompensationen freigesprochen hatte. Im Jahr 2013 bezifferten die Griechen ihre Forderungen mit einer Summe von bis zu 162 Milliarden Euro.

Griechischer Bürgerkrieg bis heute nicht aufgearbeitet

Bis heute ist die Stellung Griechenlands während des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Besatzung bis Ende 1944 umstritten. Bereits ab 1942 kam es nämlich zu einem beginnenden Bürgerkrieg zwischen kommunistischen Partisanen und bürgerlichen Kräften, der sich auch nach 1945 bis 1949 fortsetzte. Bis 1944 arbeiteten breite Kreise der griechischen Bevölkerung mit den deutschen Besatzern zusammen. Während die bürgerlichen Kräfte in Athen von Großbritannien und den USA unterstützt wurden, mischten sich auf Seite der Kommunisten die Sowjetunion, Jugoslawien, Bulgarien und Albanien ein. Im Zuge dieser Auseinandersetzung kam es zu zahlreichen Opfern und Schäden an Vermögen und Sachwerten, die von Teilen der griechischen Politik bis heute kollektiv der deutschen Besatzung zugerechnet werden.

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