Die neuen Parteien in der österreichischen Politiklandschaft haben offensichtlich ihre liebe Not mit dem Personal. Bei Frank Stronach und seinem “Team” krachte es von Anfang an an allen Ecken und Enden. Austritte, Ausschlüsse, gegenseitige Vorwürfe und Abspaltungen sowie der Rückzug des Parteigründers lassen diese Gruppierung schon jetzt sehr alt aussehen. Aber nicht nur das Team Stronach ist von solchen strukturellen Problemen betroffen. Jetzt wurden auch Unregelmäßigkeiten bei den NEOS bekannt. Wie das Nachrichtenmagazin Profil berichtet, soll sich die NEOS-Politikerin Barbara Unterkofler im vergangenen Jahr im Bundesland Salzburg parteiinterne Unterstützung erkauft haben.
Unterkofler soll im Vorfeld der Kandidatennominierung für die NEOS Bürgern zehn Euro bezahlt haben, wenn sie sich für die Vorwahlen registrieren und ihr auch gleich das für eine Stimmabgabe notwendige Passwort weiterleiten. Unterkoflers Nationalrats-Kandidatur wurde nach dem internen Bekanntwerden der manipulativen Aktion gestoppt. Der damalige Landesgeschäftsführer Gerfried Lexer soll deshalb sogar seine Funktion zurückgelegt haben.
Für Gemeinderats-Kandidatur kein Hindernis
Kein Hindernis ist das Verhalten Unterkoflers bei den NEOS allerdings für die Gemeinderatskandidatur in der Stadt Salzburg im März. Dort wurde sie zur Spitzenkandidatin nominiert, allerdings ohne “Online-Vorwahlen”. Offensichtlich haben NEOS-Chef Mathias Strolz und seine Parteigänger der bezahlbaren Basisdemokratie wieder abgeschworen. Man geht lieber auf Nummer sicher.
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