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17. Feber 2014 / 18:44 Uhr

Sotschi-Terror? Austro-Tschetschenen im Visier

Die Olympischen Spiele im russischen Sotschi begannen für zwei österreichische Teilnehmer mit einem Schock: Skeleton-Fahrerin Janine Flock und Slalom-Spezialistin Bernadette Schild wurde mit einer Entführung gedroht. Ein anonymer Brief landete beim Österreichischen Olympischen Comité (ÖOC), daraufhin ermittelte das Innenministerium. Tage später dann die nächste Schreckensmeldung: In Wien und Niederösterreich wurden sechs Wohnungen von Tschetschenen wegen Terror-Verdachts durchsucht.

Österreich geriet damit in die internationalen Schlagzeilen – als Land, in dem möglicherweise ein Terroranschlag bei den Olympischen Spielen in Sotschi vorbereitet wurde. Die Polizeiaktion in den tschetschenischen Wohnungen erfolgte nach mehrwöchigen Ermittlungen, basierend auf Informationen des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB. Der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck, sagte gegenüber Medien, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) im Herbst vorigen Jahres informiert worden sei, dass mehrere in Österreich lebende Tschetschenen einen Terroranschlag bei den Olympischen Spielen vorbereiten würden. Rebellenführer Doku Umarov habe dafür den 31-jährigen “Islam N.” auserwählt. Demnach erhielt dieser Mann eine Audiobotschaft, in der Umarov den Bau von Bomben erklärt.

Tschetschenische Rebellen als “Patrioten”

Aufgrund dieser Angaben hat eine Spezialeinheit der Polizei sechs Wohnungen, darunter auch jene von Islam N., gestürmt. Der Verdacht, dass tatsächlich Terroranschläge geplant seien, habe sich laut Innenministerium aber nicht erhärtet. Die bei den Razzien festgenommenen Personen – fünf Männer und eine Frau – mussten wieder freigelassen werden. Islam N. sagte gegenüber der Presse, er habe geahnt, dass er abgehört werde, weil er beim Telefonieren das Echo seiner eigenen Stimme gehört habe. Die Vorwürfe gegen ihn weist er kategorisch zurück. Er und seine Freunde sehen in den tschetschenischen Rebellen zwar “Patrioten”, betonen aber, in Österreich nur in Frieden leben zu wollen.

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