Dass Griechenland ein durch und durch korruptes Land ist, zeigt nun wieder einmal ein Veruntreuungsfall, der von einer sogenannten “humanitären” Organisation und ihren Funktionären verübt worden ist. Insgesamt neun Millionen Euro aus Spenden- und Steuergeldern wurden für private Zwecke durch ein kriminelles Netzwerk rund um die sogenannte Internationale Landminen-Initiative (IMI) mit Stützpunkt in Athen abgezweigt. Unter anderem hatte das Athener Außenministerium die NGO mit großzügigen Förderungen unterstützt.
Nun ermittelt die griechische Polizei gegen den Vorsitzenden der IMI, dessen Frau sowie insgesamt sechs Beamte aus den Reihen des Außenministeriums.
Minenräumer wurden um 30 Prozent des Lohns geprellt
Eigentlich hätte der Lohn der Minenräumer aus den Mitteln der Landminen-Initiative bezahlt werden sollen. Diese versahen unter anderem in den Jahren 2000 bis 2004 in Bosnien, im Irak und im Libanon ihren gefährlichen Dienst. Die Minenräumer wurden aber um rund 30 Prozent ihres Lohns geprellt – dieser floss in dunkle Kanäle rund um die IMI.
Gegenüber dem Athener Außenministerium deklarierte IMI diese “Lohnreduktion” mit einer “freiwilligen Spende” der Minenräumer. In Wahrheit wurden diese zum Lohnverzicht erpresst. Dies soll mit Wissen und Willen hochrangiger Athener Außenministeriumsbeamter über viele Jahre hinweg stattgefunden haben.
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