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18. März 2014 / 18:12 Uhr

Norwegens Straftäter warten monatelang auf einen Gefängnisplatz

Skandinavische Staaten werden in unseren Breitengraden gerne als Musterländer in ökonomischen und sozialen Belangen dargestellt. Dass die Realität oft anders aussieht, sah man zuletzt bei den Migrantenkrawallen in Schweden. Auch in Norwegen, einem der reichsten Länder Europas, wird die soziale Lage immer prekärer. Durch den sehr humanen und dadurch enorm teuren Strafvollzug, welchen Norwegen seinen Häftlingen gönnt, gibt es keine freien Plätze in den Gefängnissen mehr. Viele bezeichnen Norwegens Gefängnisse deshalb als Luxushotels für Verbrecher. Im Dezember des vergangenen Jahres wartete eine unglaubliche Anzahl von 1.200 Verurteilten auf einen freien Platz in einem norwegischen Gefängnis.

Gefährliche Straftäter auf freiem Fuß

Der akute Mangel an Gefängnisplätzen führt nun dazu, dass selbst als gefährlich geltende Straftäter vorerst auf freiem Fuß bleiben. Die Polizei musste etwa im Distrikt Helgeland einen Mann, der wegen eines Messerangriffs verhaftet wurde, nach wenigen Tagen entgegen einer richterlichen Anordnung wieder freilassen. Auch Verurteilte werden deshalb vermehrt früher aus den Gefängnissen entlassen. Einen “Export” der Kriminellen in das Nachbarland Schweden, um der Lage Herr zu werden, lehnt die Regierung in Oslo aber vorerst ab. Was dies für die Sicherheitslage im Land bedeutet, lässt sich leicht voraussagen

Die norwegische Polizei fordert bereits seit Jahren den Bau von neuen Gefängnissen. Da jedoch 96 Prozent der Haupteinnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft Norwegens im Ausland angelegt werden und nur 4 Prozent davon jährlich für Inlandprojekte ausgegeben werden dürfen, bleibt für diese Vorhaben anscheinend kein Geld.

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