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14. März 2014 / 21:17 Uhr

Lage “dramatisch”: Verein “Ute Bock” in argen finanziellen Nöten

Der Verein der Flüchtlingshelferin Ute Bock befindet sich in einer “dramatischen” finanziellen Lage, sagte die im Verein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Melanie Carmann am Freitag im Mittagsjournal von Ö1. Die Reserven seien aufgebraucht – es herrsche eine angespannte Situation. Diese finanzielle Not machen die Mitarbeiter der Organisation am Fehlen von Ute Bock fest. Die 72-Jährige befindet sich nach einem Schlaganfall im Dezember vorigen Jahres auf Rehabilitation.

Unterstützer der Flüchtlingshelferin fragen sich, wohin das ganze Spendengeld dieser Organisation eigentlich fließt. Zu den Spendern gehört ja auch Unzensuriert.at. Im Oktober 2013 hatte die Online-Zeitung tausend Euro an Ute Bock gespendet. Zugegeben, es war nicht ganz freiwillig: Grund dafür war ein außergerichtlicher Vergleich, den damals der ORF-Journalist Ed Moschitz mit Unzensuriert.at schloss. Es ging dabei um die Berichterstattung über die Skinhead-Affäre bei einer FPÖ-Veranstaltung. Es war der Wunsch von Moschitz, dass Unzensuriert.at die ausgehandelte Vergleichssumme an die Flüchtlingshelferin überweist, was auch umgehend geschah.

Wiener Steuerzahler muss einspringen

Doch was passierte mit dem Geld? Jetzt soll nichts mehr da sein von all den Spenden, die an Ute Bock gingen. Offenbar ist die Lage wirklich schlimm: Die Spenden seien um zehn Prozent eingebrochen. Man habe den Deutschkurs streichen müssen. Menschen, die sich um Soforthilfe anstellen, müssten weggeschickt werden. Auch für angemietete Wohnungen reiche das Geld nicht mehr, einige mussten schon zurückgegeben werden, die Leute seien ausgezogen. Derzeit sind 80 Wohnungen angemietet, in denen 300 Menschen leben, im Haus in der Zohmanngasse wohnen 80 Asylwerber. In der ersten Not habe der Fonds Soziales Wien geholfen, sagte Michael Havel, Mitbegründer des Flüchtlingshilfsvereins, im Mittagsjournal. Der Fonds Soziales Wien (also die Steuerzahler, Anmerkung der Redaktion) habe die 90 Asylwerber in seine Betreuung übernommen – “unkompliziert und unbürokratisch”.

Im Jahr 2008 ist der Verein Ute Bock knapp dem Konkurs entgangen. Auch damals half der Fonds Soziales Wien, seither unterstützt der schwerreiche Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner den Verein. Er ließ auch das Haus in der Zohmanngasse renovieren. Es wäre wirklich schade, hätte die Spende von Unzensuriert.at zum Überleben der Flüchtlingshilfe nichts beitragen können.

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