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Die ukrainische Wirtschaft liegt am Boden. Das Bruttoinlandsprodukt ist in den beiden Jahren nach dem Maidan-Putsch massiv zurückgegangen.

29. März 2016 / 10:55 Uhr

Zehn von elf wollen auswandern: Die Ukraine wird zum “failed state”

Zehn von elf Ukrainern sind bereits das Land zu verlassen, wenn ihnen ein Job angeboten wird. Siebzig Prozent der Einwohner sehen für sich keine Zukunft in der Ukraine. Alarmierende Ergebnisse wie diese präsentiert das in Moskau ansässige Internet-Magazin Oriental Review und vermerkt zudem, dass Kritik an der Entwicklung des Landes in der Zeit nach dem Maidan-Putsch selbst in pro-westlichen Medien mittlerweile immer deutlicher formuliert werde.

Leben von 145 Euro im Monat

Dass es sich dabei nicht nur um das subjektive Gefühl der Ukrainer handelt, machen weitere Zahlen klar: Das Durchschnittseinkommen liegt bei umgerechnet nur 145 Euro monatlich. Die Güterpreise haben 2015 um mehr als vierzig Prozent angezogen. Die Arbeitslosigkeit hat den höchsten Stand seit der Erlangung der Unabhängigkeit erreicht. 23 Prozent der jungen Ukrainer haben keinen Job, in den von Kiew kontrollierten Gebieten des Ostens sind es bis zu fünfzig Prozent.

In diesen Bedingungen blüht nur die Kriminalität, die durch den florierenden Waffenschmuggel begünstigt wird. Marodierende Banden, bewaffnete Raubüberfälle und Morde auf offener Straße seien mittlerweile an der Tagesordnung. Die Ukraine ist auf dem Weg zum „failed state“.

Zynische Bemerkung von Condoleezza Rice

Vor diesem Hintergrund wirkt eine Bemerkung der ehemaligen US-Außenministerin Condoleezza Rice bei einem Vortrag in Kiew geradezu zynisch. Sie teilte den Zuhörern mit:

Sie sollten nach Liberia fahren, wo der Lebensstandard viel niedriger ist, dann wären Sie dankbar!

Wofür und wem die Ukrainer dankbar sein sollten, ließ Rice offen. Liberia gilt als Paradebeispiel des gescheiterten Staates in Afrika, die Ukraine ist sein europäisches Pendant.

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