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17. März 2014 / 22:17 Uhr

Wiener Stadtwerke in der Kritik: 1,6 Millionen Euro Strafzahlung und teure Sonderwünsche

In Wien wurde nicht nur die Pressefreiheit abgeschafft, wie ein deutscher Journalist in einem Standard-Gastkommentar einmal bemerkte, nein: Wien ist offenbar auch die korrupteste Stadt Österreichs. Wen wundert s? Wien wurde in der Zweiten Republik ausschließlich von Rot regiert. Ab und zu mit einem kleinen Koalitionspartner (ÖVP oder Grüne), aber immer mit einer bequem ausgestatteten Mehrheit der Sozialdemokraten, die das Geld der Steuerzahler nur all zu gerne als ihr eigenes betrachten. Viel Schindluder ist getrieben worden, viele Milliarden Euro sind für immer verloren. Jetzt hat die Tageszeitung Die Presse erneut einen Finanzskandal aufgedeckt, der die Wiener Stadtwerke betrifft.

Es geht um das Hauptquartier der Wiener Stadtwerke, einen hundert Meter hohen Turm am Schnittpunkt von Ostautobahn und Südosttangente. Die Presse verfügt über Unterlagen, die beweisen, wie spontan – und wie teuer – der zu hundert Prozent im öffentlichen Eigentum stehende Konzern zu seiner neuen Zentrale kam. Letztendlich kostete der dunkle Turm 110,3 Millionen Euro. Und da das Gebäude nicht gerade eine Okkasion war, blieben finanzielle Details lange Zeit im Dunkeln. Sowohl das Rathaus als auch sein ausgegliederter Holding-Riese hielten sich in dieser Frage auffallend zurück.

Hohe Vertragsstrafe für Wiener Stadtwerke

Das allein ist schon einmal verdächtig. Keine Information, ein neuer Skandal! Das hat bei den Roten in Wien Tradition wie das Riesenrad im Prater. Und so kamen investigative Journalisten mit der Zeit dahinter, dass da nicht alles mit rechten Dingen zugehen könnte. Und siehe da: Das Objekt, das aus dem markanten Turm und einem niedrigen Nebengebäude besteht, hätte eigentlich an die deutsche Commerz Real der Commerzbank verkauft und anschließend zurückgemietet werden sollen. Daraus wurde aber nichts. Denn der Stadtwerke-Vorstand entschloss sich plötzlich, das Gebäude selbst zu kaufen. Dafür, dass die Deutschen von ihrem Kaufrecht zurücktraten, musste die von den Stadtwerken dominierte Errichtergesellschaft, die Town Town AG, 1,6 Millionen Euro Vertragsstrafe zahlen.

Kaufpreis explodierte wegen teurer Sonderwünsche

Der Kaufpreis explodierte zudem um insgesamt mehr als 10 Millionen Euro, auch aufgrund von teuren Sonderwünschen, wie Die Presse berichtet. Mitarbeiter von ausführenden Firmen hätten erzählt, dass die riesige Betriebsküche mit angeschlossener Kantine die “schickste und hochwertigste Österreichs” sei, die es “ausstattungsmäßig mit dem Fünf-Sterne-Hotel aufnimmt”. Mit dem Geld der Energiekunden können die Macher im Vorstand der Wiener Stadtwerke ihren Mitarbeitern offenbar jeden Wunsch erfüllen.

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