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31. März 2014 / 19:00 Uhr

Katar und Saudi-Arabien stehen hinter dem globalen Islamismus

Die täglichen Meldungen zu den Auswüchsen des globalen Islamismus sind mittlerweile so zahlreich, dass man dabei rasch den Überblick verliert. Von Syrien über Nigeria bis Österreich und Deutschland liest man von ihrem “Kampf”. Immer häufiger fragen sich die Menschen, vor allem in Europa, woher die in den letzen Jahren stark erstarkte Islamismusbewegung ihre Gelder und Aufträge bezieht. Eine gute Antwort darauf gibt unter anderem die Dokumentation “Strippenzieher aus der Wüste” von Alexander Stenzel und Esther Saoub. Dabei wird die Rolle einzelner Golfstaaten und deren Einfluss auf die Politik im Nahen Osten während und nach des “Arabischen Frühlings” ungewohnt kritisch betrachtet.

Salafisten in Europa aus Golfregion unterstützt

Was in den europäischen Medien dabei kaum thematisiert wird, wird in der Dokumentation an einigen Stellen genauer beleuchtet. Und die Dokumantarfilmer fördern Unangenehmes zu Tage: Von Beginn an fürchteten die Monarchien Katar und Saudi-Arabien demokratische Proteste aufgrund des “Arabischen Frühlings” in ihren eigenen Ländern. Dadurch verfolgen sie nun unterschiedliche Strategien, die aber alle dasselbe Ziel haben: Die geopolitischen und strategischen Vormachtstellungen ebenso wie die religiösen nicht zu verlieren. Nicht umsonst werden von den sunnitischen Königreichen die schiitischen Regime in Syrien und dem Iran bekämpft. Deshalb wurden und werden islamistische Kräfte, etwa die Muslimbrüder in Ländern wie Ägypten und Libyen, die radikal-islamsiche Hamas im Gaza-Streifen oder Al-Kaida-Dschihadisten in Syrien, massiv finanziell unterstützt. Aber auch in Europa unterstützen die Golfstaaten zunehmend Salafisten bei ihren Missionstätigkeiten mit Geld, religiösen Fernsehsendern und radikalen Predigern.

Financiers werden im Westen hofiert

Ungeachtet dieser Tatsachen werden die Staatsoberhäupter der zum Teil radikal-islamischen Golf-Staaten in der westlichen Welt nur allzu gerne hofiert und um deren Öl-Milliarden gebuhlt. Es gibt etwa kaum ein europäisches Staatsoberhaupt, welches dem ehemaligen Emir von Katar, Scheich Hamad Bin Chalifa, nicht die Hand geschüttelt hat. Großbritanniens Premierminister David Cameron warb sogar bei dem Emir für London als neues globales Finanzzentrum für islam-und schariakonforme Anlageformen. Oder US-Präsident Obama, welcher kürzlich einen Abstecher nach Saudi-Arabien unternahm, um dort neue Rüstungsverträge unter Dach und Fach zu bringen, und Unterstützung für die syrische Opposition einforderte. Aber auch die Vergabe des Austragungsortes der Fußball WM 2022 an Katar und die dabei wahrscheinlich massiv geflossenen Bestechungsgelder sprechen Bände über die Doppelmoral der politischen Eliten des Westens.

In Österreich hofiert man die Unterstützer des globalen Terrorismus auch sehr gerne, indem man etwa kürzlich das König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog in Wien (KAICIID), finanziert durch saudische Öl-Gelder, eröffnete. In Saudi-Arabien herrschen die Wahhabiten, eine besonders radikal-fundamentalistische Gruppe des sunnitischen Islam. Die stellvertretende Generalsekretärin des saudi-arabischen Instituts und ehemalige Justizministerin Claudia Bandion-Ortner (ÖVP) meinte sogar, angesprochen auf die katastrophale Menschenrechtslage in Saudi-Arabien, sie “könne einzelnen Staaten nicht sagen was diese zu tun haben” und zweifelte die Inhalte der Medienberichten zu diesem Thema ganz einfach an.

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