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29. April 2014 / 14:06 Uhr

Ukraine baut Endlager für radioaktive Abfälle

Der Einfluss der USA und der Europäischen Union in der Ukraine wirkt sich nun auch auf die Atompolitik aus. Die demokratisch nicht durch Wahlen legitimierte Regierung in Kiew hat nun den Grundsatzbeschluss gefasst, 100 Kilometer von Kiew entfernt eine Atommüll-Endlagerstätte zu errichten. Bisher verbrachte die Ukraine ihre Atomabfälle nach Russland und bezahlte dafür die Entsorgungskosten. Nun hat man sich von “westlichen Wirtschaftsberatern” offensichtlich den Floh ins Ohr setzen lassen, ein solches Atommülllager im eigenen Land zu bauen. Betreiber dieses neuen Lagers soll das ukrainische Staatsunternehmen Energoatom werden.

Dies ist deshalb besonders brisant, da sich in wenigen Tagen der 28. Jahrestag des Katastrophenunfalls von Tschernobyl jährt. Die Kosten von deutlich mehr als 400 Millionen Dollar für die Erstausstattung des Atommüll-Endlagers soll offensichtlich vom Westen vorgestreckt werden, um die Abhängigkeit der Ukraine von den USA und der EU weiter zu erhöhen.

US-Firma Holtec soll das Atom-Endlager nahe Kiew errichten

Errichten soll die Endlagerstätte offensichtlich die bereits früher in der Ukraine tätige US-amerikanische Firma Holtec International, wie die Informationsplattform “Stimme Russlands” berichtet. Experten, wie Alexander Gussew, Leiter des Instituts für strategische Planung und Prognose, sehen den Plan für das Atommüllager allerdings äußerst kritisch, wie er gegenüber der “Stimme Russlands” erklärt:

Dem Unternehmen Holtec International wurde in den USA wegen Herstellung minderwertiger Atommüllbehälter die Lizenz entzogen. Da wird diese Firma von dem ukrainischen Energoatom zum wichtigsten Bauauftragnehmer gewählt – völlig unbegreiflich. Es hat sich bereits das Verfahren bewährt, wenn radioaktive Abfälle aus den ukrainischen Kraftwerken, insgesamt 15 Kernreaktoren in fünf Kraftwerken, an den Produktionsverbund Majak und nach Krasnojarsk in Russland verbracht werden. Die Europäische Union wird es positiv bewerten. Der Standort des Endlagers mit rund 460 Behältern, die fünfeinhalb Tonnen Atommüll fassen, wird ziemlich gefährlich sein. Den europäischen Behörden kommt es darauf an, ähnliche Anlagen möglichst fern von ihren Grenzen zu halten. Es geht auf die Kosten der Ukraine und des ukrainischen Volkes.

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