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21. Juli 2010 / 07:52 Uhr

Wiener Aids-Marsch nach dem Life-Ball der nächste Flop

Als hätte das leidige Verkehrsproblem anlässlich des 18. Life-Balls nicht schon gereicht, musste gestern Abend erneut ein Teil der Wiener Ringstraße wegen einer Aids-Veranstaltung gesperrt werden. Beim Marsch für Menschenrechte sollte an die bekannte Immunschwächekrankheit erinnert werden. Prominenteste Teilnehmerin war die Sängerlegende Annie Lennox. Doch auch sie konnte kaum für Zustrom sorgen.

Annie Lennox15.000 Teilnehmer erwarteten sich die Organisatoren des „Human Rights March“, zu denen auch die Homosexuelle Initiative Wiens (HOSI) sowie die Sexarbeiterinnen gehörten. Ihr Ziel: die Themen der Aids-Konferenz aus dem Messezentrum hinaustragen. Zu diesen Themen gibt es offenbar ganz unterschiedliche Zugänge. Zahlreiche Sexarbeiterinnen stürmten eine Pressekonferenz mit Eric Goosby, dem globalen Aids-Koordinator der USA, um ihren Unmut gegen die Anti-Prostitutionshaltung eines amerikanischen HIV-Programms auszudrücken.

Gegen 18.00 Uhr versammelten sich sodann auch einige tausend Demonstranten am Schottentor, viel mehr als 8.000 oder 9.000 dürften es nicht gewesen sein. Diese Schätzungen stammen von der Exekutive – den Veranstaltern hat offensichtlich die Sommerhitze zugesetzt, als sie mehr als 25.000(!) Teilnehmer verkündeten. Dass in diesem Fall nicht einmal ein Drittel der Teilnehmer der dazugehörigen Aids-Konferenz mitmarschierte, sondern hauptsächlich Homosexuelle aus dem Milieu, dürfte der nächste Rückschlag nach dem Life-Ball-Flop vom vergangenen Samstag sein. Gerade auch weil immer wieder behauptet wird, Aids komme quer durch die Bevölkerung vor und nicht vermehrt bei Homosexuellen.

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In der medialen Berichterstattung wurde der katastrophale Zulauf natürlich nicht erwähnt. Der ORF zeigte in der „Zeit im Bild“ nur kleine Demonstrantengruppen und die Pop-Sängerin. Dazu sprach ein Kommentator von einer „eindrucksvollen Demonstration“. Ebenfalls unerwähnt blieb, dass Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) von der Mehrheit der Demonstranten ausgepfiffen und ausgebuht wurde. Kritisiert wurde nämlich, dass Österreich erst einmal (2002) eine einzige Million Euro in den Globalen Fonds gegen HIV/Aids eingezahlt hat. Durch die Umwegrentabilität würden jedoch alleine 45 Millionen Euro aus der laufenden Aids-Konferenz lukriert werden.

Fotos: nemahziz, Truthmonkey

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