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ORF

24. Juni 2014 / 11:41 Uhr

Im WM-Studio des ORF will trotz Samba-Tänzerinnen keine Stimmung aufkommen

Unter Androhung eines “Meet-and-Greet”, also eines kurzen Begrüßungsgesprächs mit Roman Mählich seien die Samba-Mädchen gezwungen worden, jeweils vor und nach jedem Spiel vor der ORF-Kamera zu tanzen. Dabei hätten sie demütigende Kostüme tragen müssen, mit denen suggeriert werden sollte, dass Brasilianer in ihrer Freizeit ständig halbnackt Samba tanzen würden. Das hat die satirische Tagespresse unter dem Titel “Brasilianischer Tanzgruppe gelingt Flucht aus dem WM-Studio des ORF” geschrieben. Wüsste man nicht, dass die Geschichte frei erfunden ist, könnte man sie aufgrund der Darbietungen im WM-Studio des ORF leicht glauben.

Denn was den Fußballfans täglich im ORF penetrant geboten wird, nervt auch schon den eifrigsten WM-Zuschauer. Auf einen Nenner gebracht: Das brasilianische Ambiente, das der ORF auf den Küniglberg zaubern wollte, sieht ziemlich billig aus. Die Samba-Mädchen, von denen gar nicht alle Brasilianerinnen sein sollen, tanzen so, als ob sie einen unterbezahlten Job erledigen müssten und lassen Ausstrahlung von Lebensfreude komplett vermissen. Die Sängerin, die bei jedem WM-Studio das Mikro in die Hand nehmen darf, trifft nicht einmal jeden Ton und ist völlig unbekannt. Ihr Auftritt lässt vermuten, jemand im Inzucht-Stadl ORF könnte es für sie gerichtet haben.

Politische Analyse ging in die Hose

Peinlichkeiten gibt es ohne Ende. Zwei Mal schon wurden übrig gebliebene Fans zu später Stunde zum Moderator aufs Podium gesetzt. Vier Männer hatten es bis zum Ende der Übertragung knapp vor zwei Uhr ausgehalten und wurden dafür mit der Einladung aufs Podium belohnt. Sie wurden vom Moderator Bernhard Stöhr kurzerhand zu Experten gemacht und interviewt. Bei der Partie Schweiz gegen Frankreich versuchten Moderator und Kommentator einen politischen Touch in die Sendung zu bringen: Beide mutmaßten, dass es die Schweiz in Zukunft mit Spielern schwer haben werde, da sie ja Zuwanderungsbestimmungen beschlossen hätte. Denn im aktuellen Schweizer Nationalteam würden viele Migranten ein Leiberl haben. Diese Analyse ging völlig in die Hose: Denn erstens will die Schweiz lediglich in Zukunft selbst bestimmen, wer ins Land darf (und da könnten durchaus auch talentierte Kicker dabei sein) und zweitens ging das angeblich mit Migranten gespickte Schweizer Team dann gegen Frankreich mit 2:5 unter.

Das ZDF macht es vor

Von einem ORF darf man sich einfach mehr erwarten als das, was das WM-Studio zu bieten hat. Ein Blick zum Nachbarn macht klar, was alles möglich ist. Das ZDF besticht durch kompetente Berichterstattung und interessante Hintergrundberichte. Wer kann, wer also Kabel-TV oder eine SAT-Anlage hat, flüchtet zum deutschen Sender. Dort sieht man die brasiliansichen Samba-Tänzerinnen auf den Originalschauplätzen und nicht in einem nüchternen Studio am Küniglberg.

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