Eine deutliche Auftragsdelle hat die deutsche Industrie zu verzeichnen: Laut einer Veröffentlichung des Ifo-Barometers zur Konjunkturlage sanken die Industrieaufträge im Mai 2014 um 1,7 Prozent gegenüber dem April dieses Jahres. Bisher war das Bundeswirtschaftsministerium für das zweite Quartal 2014 von einem Auftragsplus ausgegangen. Experten machen vor allem die krisenhaften Entwicklungen in der Ukraine und im Irak als “geopolitische Grundursachen” für die sinkende Industrienachfrage in Deutschland verantwortlich.
Durch die Russland-Sanktionen und die insgesamt instabile weltpolitische Lage sind internationale Auftraggeber bei ihren Investitionsgüterentscheidungen sehr zurückhaltend. Aus diesem Grund hatte zuletzt etwa die US-Industrie vor den wirtschaftspolitischen Sanktionen gegen Moskau gewarnt.
Vorleistungsgüterindustrie brach sogar um 3,4 Prozent ein
Das Minus in den Auftragsbüchern ist sowohl von der Auslandsnachfrage als auch von der Inlandskonjunktur bestimmt. So sank die gesamte Auslandsnachfrage um 1,2 Prozent, die Inlandsaufträge gingen sogar um 2,5 Prozent zurück. Die Nachfrage nach Konsumgütern sank um 1,2 Prozent, jene nach Investitionsgütern um 0,7 Prozent. Am kräftigsten brach die Nachfrage in der Vorleistungsgüterindustrie ein, dazu zählen etwa Chemieprodukte.
Artikel teilen